Sound Blaster PLAY! 4 im Test – Nicht nur für Gamer – Budget-Tipp

Der Sound Blaster PLAY! 4 bietet eine preiswerte Lösung, um kabelgebundene Kopfhörer an Computer und Smartphones betreiben zu können. Die kleinsten aller DACs und Kopfhörerverstärker kommen in meinen Berichten bisher etwas kurz. Das möchte ich ändern und mit diesem preiswerten USB-DAC starten.

Wo ich dessen Anwendungsgebiet sehe und wo seine Grenzen sind, das werde ich mit diesem Bericht darstellen.


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Den Sound Blaster PLAY! 4 habe ich mir vom großen Fluss bestellt, wo er regelmäßig im Preisbereich um 25€ zu finden ist.



Vorwort


Ich habe einfach einmal auf Amazon nach einem „USB DAC“ gesucht. Es wurden mir mehr als 1.000 besser und schlechter passende Ergebnisse angezeigt. Um meine Suche einzugrenzen, denn ich habe speziell nach einer preiswerten Lösung gesucht, habe ich den Filter auf bis 30€ eingestellt und selbst dann werden immer noch über 600 Treffer angezeigt. Neben diversen USB-Kabeln, mit welchen DACs an Smartphones oder Computer angeschlossen werden finden sich auf der ersten Seite dann auch direkt die Sound Blaster Play! 3 & 4 USB-DACs. Beide kosten knapp 25€. Entschieden habe ich mich für den Play! 4, da er zum einen 192kHz statt „nur“ 96kHz bei 24Bit unterstützt und zum anderen mittels Taste die Möglichkeit bietet, den Klang zu verändern.



Verpackung & Lieferumfang


Bei der Verpackung kann ich es ganz kurz machen. Ich kann nicht sagen, ob die bei Amazon angebotenen Sound Blaster! 4 aus irgendeiner Überproduktion stammen oder Schüttgut sind, jedenfalls ist der von mir bestellte Play! 4 nur in eine durchsichtigen Tüte mit Schaumstoffeinleger geliefert worden. Auf dessen Kartonrückseite befindet sich auch keinerlei Aufdruck. Es schein fast so, als wenn die irgendein Set als Zubehör hätten vervollständigen sollen.

Allerdings ist der Sound Blaster Play! 4 auch über Creative-Shop für 30€ bestellbar und wird auch gelegentlich dort für 25€ angeboten. Der Vorteil ist, dass dort offensichtlich eine ordentliche Umverpackung mitgeliefert wird. Zumindest ist das auf der Creative-Seite so zu sehen.

Warum das bei Amazon nicht der Fall war, ist mir unbekannt, stört mich aber für diesen Bericht nicht weiter. Der Sound Blaster Play! 4 funktioniert wie er soll und die Verpackung würde bei mir sowieso nur in den Keller wandern.

Dennoch muss ich für Verpackung & Lieferumfang ein paar Prozente abziehen, da offensichtlich unterschiedliche Ausführungen beim Kunden ankommen.



Technik

Der Sound Blaster Play! 4 soll Kopfhörer mit einem Dynamikbereich und Rauschabstand von jeweils 110dB antreiben können, was schon durchaus beachtlich ist. Rauschen gibt es beim Play! 4 selbst mit sensiblen InEars nicht zu hören und die meisten Kopfhörer treibt er anstandslos mit Spitzenlautstärken an. Dabei werden Kopfhörer von 16Ω bis 150Ω offiziell unterstützt. Sogar meinen Sennheiser HD800s mit 300Ω treibt der Sound Blaster Play! 4 mit einer guten Lautstärke an. Hier zeigt sich dann allerdings auch direkt, wo seine Grenzen sind. Pegelfest ist er mit dem HD800s nicht mehr, sobald er ihn mit seiner maximalen Leistungsstufe antreiben muss. Allerdings liegt die Lautstärke dabei über meiner normalen Hörlautstärke. Und nicht zu vergessen ist, dass die 300Ω grundsätzlich außerhalb dessen liegen, wofür er spezifiziert ist.

Ebenfalls ein tolles Duo: Sound Blaster Play! 4 & Austrian Audio Hi-X65




Es gibt noch umfangreiche Funktionen mittels Software unter Windows, auf die ich hier allerdings nicht eingehe, da ich den Sound Blaster Play! 4 nur als USB-DAC zwar nicht zweckentfremdet nutze, jedoch so auch nur in seiner reinsten Form, also was allein Hard- und Firmware direkt out-of-the-box hergeben. Alle Software-Features mögen noch eine nette Dreingabe sein. 😉

Erwähnen möchte ich noch, dass Creative diese eigentlich USB-Soundkarte maximal flexibel ausgelegt hat, denn nicht nur am Windows-PC, MAC oder Smartphones und Tablets mit USB-C funktioniert er, sondern auch an einer Switch, an der XBox und Playstation 4 und sogar 5 soll er erkannt werden und funktionieren.


Als tolles Feature für alle, die den Sound Blaster Play! 4 am Smartphone benutzen, ist noch die Erkennung von Kabelfernbedienungen zu nennen. Befehle eines Kopfhörers mit Kabelfernbedienung versteht der Play! 4 und gibt diese an das Smartphone weiter, womit sich dann Anrufe annehmen und führen, Titel weiter schalten oder die Wiedergabe pausieren. Auch die Lautstärke lässt sich ändern, insofern die Kabelfernbedienung der Kopfhörer auch über entsprechende Lautstärketasten verfügt.

Auch wenn der Sound Blaster Play! 4 nicht über keinen symmetrischen Ausgang verfügt und das USB-C-Kabel fest mit dem Gehäuse fixiert ist, kann ich angesichts der sonstigen Technikfülle nur eines sagen:

Wow! 👍🏻



*Wer über die technischen Daten genauer Bescheid wissen möchte, der kann sich natürlich auch direkt bei Creative informieren. Alle hier aufgeführten Daten sind wie immer ohne Gewähr.




Design & Verarbeitung


Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und ist mit seinen Abmessungen von 1,6cm x 5,4cm x 0,8cm sehr klein. Das USB-C-Kabel ist fest am Sound Blaster Play! 4 angebracht und knapp 8,5cm lang. Das Gewicht liegt bei wenigen Gramm, also fast nichts. Die Tasten zur Bedienung des Klanges und des Mikros sitzen straff im Gehäuse, sind etwas erhaben angebracht und klappern nicht. Beim Betätigen gibt es einen spürbaren Klick und mit gut 7mm Durchmesser lassen sich die Tasten einfach bedienen. Die 3,5mm Klinke-Buchse ist mittig in der Stirnseite integriert. Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität gibt es absolut nichts zu meckern.

Einfach gehalten und tut was er soll: Sound Blaster Play! 4



Handhabung


In der Bedienung ist der Sound Blaster Play! 4 so einfach, einfacher geht es kaum. Einfach den USB-Stecker einstecken und er wird sofort erkannt und das bis jetzt bei allen von mir genutzten Geräten zu 100%.
Sobald Musik über den USB-DAC mittels Kopfhörer zu hören ist, lässt sich die Lautstärke wie gewohnt am Zuspieler einstellen. Mit der Kreis-Taste werden die Modi „Normal“ (LED aus) , „Bass Boost“ (LED Blau) und „Dynamisch“ (LED weiß) durchgeschaltet. Die Mikro-Taste dient dazu, das Mikrofon auch einmal stumm schalten zu können (LED rot). Das war es schon.



Externe Playlisten – Qobuz & Spotify


Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.


Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.




Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂



Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.

https://open.qobuz.com/playlist/4070201



Klang & Leistung


Der Sound Blaster Play! 4 kennt drei Klangmodi, die sich hörbar voneinander unterscheiden, jedoch alle sehr gut abgestimmt und somit auch nutzbar sind.


Normal


In diesem Modus spielt der Play! 4 erwartungsgemäß neutral abgestimmt. Wenn ich mit dem Sennheiser IE900 höre, klingt das so, wie ich es auch von anderen Zuspielern klanglich kenne. Hier gibt es keine zusätzlichen Betonungen, die ich z.B. gegenüber einem iBasso DX300 wahrnehmen würde.


Bass Boost


Mit dem ersten Druck auf die Klang-Taste wird der „Bass Bosst“ eingeschaltet, was durch ein blaues LED-Licht angezeigt wird. Hier werden Frequenzen unterhalb von …Hz leicht angehoben. Das macht Sound Blaster an dieser Stelle genau richtig. Ein moderater Low-Shelf sorgt für etwas mehr Tiefbass, was beispielsweise beim Ansehen von Filmen für einen kleinen Aha-Effekt sorgt. Wer Musik hört, muss aber keine Angst haben, denn zum Oberbass hin schleicht die Betonung aus. Nicht ganz auf dem Niveau der Bass-Optimierung des xBass von ifi Audio, dennoch aber sehr ähnlich. Gibt dem HD800s etwas mehr Fundament. 😎


Dynamisch


Für eine etwas bessere Sprachverständlichkeit bei Filmen und Gesang sorgt der modus „Dynamisch“. Es werden obere Mitten und Hochton betont, z.B. gut zu hören bei Gregory Porter mit Liquid Spirit. Stimmen und Instrumente klingen etwas „weiter vorne“. Wenn ich mit dem Focal Celestee am Sound Blaster Play! 4 höre, dann ist es gelegentlich zu viel, da der Focal in den Bereichen bereits etwas intensiver spielt. Doch mit InEars wie dem iBasso iT07 und selbst dem Sennheiser IE900 bietet der Modus eine schöne Abwechslung. Es gibt dann noch mehr Details, Stimmen klingen klarer und Snare-Drums sowie Becken treten deutlicher hervor als alle andere Instrumente. Dadurch werden insbesondere Jazz-Songs etwas plastischer und selbst Studio-Aufnahmen erhalten ein wenig Live-Charakter. Mir gefällt insgesamt der Modus „Dynamisch“ fast schon besser als die nromale Verstärkung.


Klangfazit


Egal in welchem Modus, der Sound Blaster Live! 4 macht einen sehr guten Job. Beim Focal Celestee auf „Normal“, mit dem Sennheiser IE900 im Modus „Dynamik“ und mit den Sennheiser HD800s mit „Bass Boost“ macht das Hören von Musik mit diesem kleinen und sehr preiswerten USB-DAC einfach nur Spaß.
Angesichts seines Preises möchte ich hier auch nicht von Kompromissen sprechen, denn mehr ist nicht zu erwarten. Bei deutlich über Zimmerlautstärke spielen die von mir genutzten Kopfhörer, auch wenn sie zum Teil die Spezifikationen des Play! 4 überschreiten, sehr gut. Im Vergleich zum iBasso DX300 sind die normalen Abstimmung tonal sich tonal sehr ähnlich. Beide spielen eher einen Hauch relaxt und ohne Schärfen im Hochton zu erzeugen. Bei Lautstärken oberhalb angeregter Zimmerlautstärke spielt allerdings der iBasso DX300 deutlich impulstreuer und auch dynamischer. Und natürlich bietet der vollblut DAP DX300 noch viel mehr als der kleine Play! 4. Dieser Vergleich dient einfach nur der tendenziellen, tonalen Einordnung des Sound Blaster Play! 4.

IMR Acoustics Ozar am Sound Blaster Play! 4



Fazit



Wer eindruckvollste Bässe und höchste Brillanz auch bei hohen Lautstärkepegeln mit schwierig anzutreibenden High-End-Kopfhörern sucht, dem empfehle ich, sich bei USB-DACs renommierter Hersteller umzuschauen. Der Sound Blaster Play! 4 kann davon abgesehen jedoch sehr gut mithalten und macht sich erstaunlich gut.

Demnächst werde ich mir auch USB-DACs von Questyle, Earman und Lotoo des High-End-Bereichs widmen.

Doch nun zum Sound Blaster Play! 4. Betrachte ich mein alltäglichen Anwendungen, macht der Play! 4 für gerade einmal um 25€ auf keinen Fall etwas falsch. Als einfache Lösung für die Hosentasche und somit nicht nur auf Reisen, erhält man mit diesem USD-DAC eine schlanke Möglichkeit, seine Kopfhörer mit 3.5mm Klinke-Anschluss via USB-C an allen möglichen Geräten mit sehr guter Klangqualität, mehr als ausreichend Leistung und unterschiedlichen Klangoptionen zu betreiben. Ob am iPad oder Mac mit dem Austrian Audio Hi-X65 zum Schneiden von Videos oder mit egal welchem InEar, um einfach mal mit meinen Playlisten über Qobuz in bester Qualität zu entspannen, der Sound Blaster Play! 4 kann es.

Von mir gibt es jedenfalls einen fetten Daumen hoch!


Bewertung

  • 98%
    Klang - 98%
  • 92%
    Leistung - 92%
  • 92%
    Kopfhörereignung - 92%
  • 100%
    Handhabung - 100%
  • 96%
    Design - 96%
  • 100%
    Verarbeitung - 100%
  • 96%
    Konnektivität - 96%
  • 80%
    Verpackung & Lieferumfang - 80%
  • 100%
    Preis - 100%
94.9%
Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar