Let Shuoer S12 im Fokus-Test – Super Preis-Leistung mit tollem Klang für nicht zu lautes Hören

Mit dem Fokus-Test konzentriere ich mich auf das Wesentliche, nämlich dem Klang. Zusätzlich höre mir ich ein paar Vergleichskandidaten an und versuche die Unterschiede möglichst objektiv heraus zu arbeiten. Natürlich fließt in die abschließende Bewertung mein subjektiver Höreindruck ein.


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Der Let Shuoer S12 wurde mir leihweise von www.hifi-passion.de zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür!


Steckbrief

HerstellerLet Shuoer
ModellS12
Lieferumfang4,4mm Kabel, kleines Transport Hardcase, 4 Paar Tips
Preis*119 €
Gewicht11,5g
Verbindung2-Pin Buchsen
Wirkungsgradniedrig (IEM)
AusführungInEar, geschlossen
Prinzipplanarmagnetisch, 14,8mm-Treiber
Impedanz16Ω

* Preis Stand 02/23, www.hifi-passion.de


Test-Setup


Spielpartner
ifi audio GO bar & GO blu, Astell & Kern S25II, Fiio Q11
MitspielerLet Shuoer S12 Pro, Fiio FH15, iBasso iT05
Auszug gehörter Musiktitel„Brick House“ – Sarah K (Jazz)
„Chocolate Chip Trip“ – Tool (Heavy Metal)
„Beale Street“ – Jeff Cascaro (Jazz)
„The Garden“ – Llorca (Pop)
„The Chain“ – Fleetwood Mac (Classic Rock)
„Janie’s got a gun“ – Aerosmith (Rock)
„Caramel“ Chiara Civello (Singer-Songwriter)
„‚S Wonderful“ – Diana Krall (Jazz)
„Fly me to the moon“ – Lyn Stanley (Jazz)
„Popular Secret“ – Budepest Eskimos / New Line Edition (Lounge)



Externe Playlisten – Qobuz & Spotify


Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.


Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.




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Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.

https://open.qobuz.com/playlist/4070201


Rund um den Klang


Um den Let Shuoer S12 mit seinen planarmagnetischen Treibern gut antreiben zu können, benötigt es etwas mehr Leistung. Doch schon mit dem Astell & Kern S25II wie auch mit der ifi audio Go Bar wird er laut genug. Richtig Spaß macht er für mich jedoch mit der GO Bar oder dem GO Blu aus gleichem Hause, denn S25II spielt insgesamt etwas heller, was auch für den S12 gilt. Und das ist mindestens bei höhreren Lautstärken zu viel des Guten. Der Go Blu spielt im Hochton etwas sanfter und im Bass mit einem Hauch mehr Energie. Zudem gibt es per Kopfdruck den spaßigen xBass, mit dem der S12 richtig zeigen kann, wie sauber er auch bei klanglicher Anpassung bleiben kann. Mit dem xSpace schließt der Go Blu in Klangintensität zum SR25II auf, doch seine Präzision erreicht er nicht ganz. Der Fiio Q11 verhält sich gegenüber dem S12 neutral. Für mich sind Let Shuoer S12 und der GO Blu die optimale Spielpaarung.


Bass


Die Bassreproduktion der planarmagnetischen Let Shuoer S12 hat mich sofort überzeugt. Tief und (ein)druckvoll wie ich es sonst eher mit dynamischen Treibern erlebe. Selbst weitere Bassanhebungen bringen den S12 nicht außer Tritt. Egal in welchem Genre, der Bass wirkt stets kontrolliert und klar umzeichnet. Ich sehe das als ein Highlight des Let Shuoer, mit dem er sich weit oberhalb des aktuellen Preises bewegt.


Mitten


Grundsätzlich mag ich es lieber, wenn insbesondere Stimmen etwas weniger Präsenz gegeben wird als der Instrumentierung. Da fühle ich mit dem S12 genau richtig bedient, zumal er im Hochton etwas mehr Energie mitbringt. So bekommen von Natur aus Stimmen noch ein zusätzliches Funkeln, was andernfalls einfach zu viel sein würde. Das führt allerdings auch zu einer leichten Färbung (Diana Krall singt einen Hauch heller als gewöhnlich), was ich allerdings nicht als unangenehm empfinde. Schlimmer wäre es, wenn der berühmte Vorhang vorhanden wäre oder Stimmen eine nasale Note hätte. Das ist nicht der Fall. Der S12 spielt im Mittenbereich nicht perfekt, doch immerhin sehr ordentlich.


Hochton


Im Hochton hält der S12 es ähnlich kräftig wie im Bass, was ihm nicht immer gut tut. Insbesondere wenn ich laut höre, ist mir das mitunter etwas zu viel und klingt bei Songs mit dichter Instrumentierung angestrengt. Dann geht der Let Shuoer S12 etwas in die sibillante Betonung. Leise und bis Zimmerlautstärke gehört, stört mich das allerdings nicht, denn da bringt er dann das etwas Mehr an Auflösung mit, um auch leise alle Details hören zu können.


Dynamik & Feinzeichnung


Erst die Feinzeichnung zeigt, dass der Let Shuoer S12 nicht im High-End-Bereich platziert ist. Er gibt zwar alle Details wider, doch in Sachen Brillanz klingt er gern einmal etwas körnig. Weich ausklingende Töne liegen ihm nur dann, wenn diese ohne weiteres Klanggeschehen auftreten.


Räumlichkeit & Tiefenstaffelung


Was die Räumlichkeit angeht, hilft die leichte Betonung in den oberen Mitten und dem Hochton, einen für IEMs recht großen Raum aufzuspannen. Die beschriebene Abstimmung geht allerdings ein wenig zu Lasten der Tiefe und Ordtbarkeit einzelner Instrumente. In dieser Disziplin zeigt sich dann doch der Preis. Wenn es auf diese Feinheiten und Details ankommt, dann zeigen teurere IEMs oft wie das noch besser geht. Da gehen dann Bühnenbreite und -tiefe besser Hand in Hand. Im Folgendem ein paar konkrete Vergleiche dazu…


Let Shuoer S12


Zeitgleich mit den Let Shuoer S12 habe ich auch einige andere Kandidaten zum Testen erhalten, welche ich der Einfachheit halber für Vergleiche herangezogen habe. Ich darf vorweg nehmen, dass sowohl der Let Shuoer S12 Pro und der Fiio FH15 sowie der iBasso iT05 keine separaten Tests von mir erhalten. Auf die Unterschiede gehe ich in den Vergleichen ein. Müsste ich zwischen einen der IEMs für mich persönlich wählen, dann wäre es der Let Shuoer S12. Wenn es um Preis/Leistung geht, ist er auf Platz eins, dicht gefolgt vom Pro.


vs. Let Shuoer S12 Pro


Der Vergleich dieser beiden IEMs ist mir anfangs nicht leicht gefallen, da der S12 Pro tatsächlich nur dezent verändert wurde. An dieser Stelle mache ich es kurz, denn die Änderungen fallen dann doch recht klar aus. Der Hochton wurde etwas entschärft. Der Pro erhält daher eine bessere räumliche Präsentation und kann auch deutlich lauter gehört werden, ohne dass Stimmen zu sibillant werden. Im Oberbass und den unteren Mitten spielt der S12 Pro etwas betonter. Die Einfärbung des S12 im Bereich Gesang höre ich mit dem Pro nicht mehr. Allerdings hat die so veränderte Abstimmung dem Tiefbass etwas an Autorität genommen. Der Let Shuoer S12 Pro spielt insgesamt etwas kontrollierter und unaufgeregter, leider fehlt ihm im Vergleich etwas der Tiefbass. Am Ende ist das auch der Grund, warum ich den S12 dem S12 Pro vorziehe. Bei allen Verbesserungen in Kontrolle und Auflösung fehlt mir beim Pro einfach etwas der Spaß-Faktor.


vs. Fiio FH15


Ein wenig ist der Vergleich zum Fiio FH15 wie Äpfel zu Birnen, denn der planarmagnetische Treiber des Let Shuoer S12 spielt seine Karten direkt aus, wenn es um die Zeichnung der Konturen und der räumlichen Darstellung geht. Abgesehen von seiner etwas intensiven Abstimmung im Hochton und der stimmen-richtigeren Abstimmung des Fiio FH15, braucht sich der S12 nicht zu verstecken. Im Gegebnteil, was den Bassbereich angeht, spielt der Let Shuoer S12 tiefer und druckvoller. Der Fiio FH15 spielt insgesamt entspannter und gefällt mir mit den grünen Filtern am besten, diese sollen den Hochton am besten zur Geltung kommen lassen. Der Fiio wird im Gegensatz zum Let Shuoer mit zunehmender Lautstärke besser. Erst dann lösen die Treiber besser auf und fangen an zu „klingen“. Wer es also lauter braucht und auch einen sanfteren Hochton bevorzugt, der liegt eher mit dem Fiio FH15 richtig, zahlt dann aber auch in etwa das Doppelte.


vs. iBasso iT05


Was sich iBasso mit dem knubbeligen, schweren und großen Gehäuse am Stecker am Kabel gedacht hat, bleibt mir ein Rätsel. Klanglich ist die Abstimmung kaum vergleichbar mit den drei zuvor gehörten Kandidaten. Der iBasso kommt mittenbetont daher und klingt insgesamt recht schlank. Er löst insbesondere bei Instrumenten und Stimmen sehr gut auf und bietet klare Konturen. Komme ich vom S12, fehlt mir sofort schockartig der Bass. Habe ich mich mit dem iT05 eingehört und wechsle auf den Let Shuoer S12, trifft mich die Klangänderung ähnlich heftig, allerdings angenehmer als anders herum. Der S12 klingt sofort extrem V-abgestimmt, was allerdings durch die Mittenbetonung des iBasso verstärkt wird. Beide zusammengemischt und gemittelt würde wahrscheinlich eine recht flach verlaufende Abstimmung ergeben. Das wäre dann allerdings schon wieder sehr langweilig. Der iT05 ist nicht „my cup of tea“, da er mir einfach zu sehr Percussion-Instrumente und Stimmen zu sehr in den Vordergrund stellt. Für andere Hörer wahrscheinlich „leider geil“, so geht es mir zumindest bei „Chocolate chip trip“ von Tool. Das ist mit dem iT05 einfach der Hammer!


Fazit


Wer leise und bei Zimmerlautstärke vorzugsweise Musik hören möchte, ist beim Let Shuoer S12 genau richtig!
Im Jazz und bei Chillout sowie bei den meisten elektronischen Titeln und allgemein ruhiger Musik liefert der S12 grandios ab. Da braucht es für mich nicht mehr Investition, um mehr als nur zufrieden zu sein und Spaß zu haben. Geht es in stärker instrumentierte Musikrichtungen, bei denen auch auch ordentlich was los ist, dann verliert der Let Shuoer S12 ein wenig die Kontrolle in den oberen Mitten und spielt leicht angestrengt im Hochton.

Unterm Strich ist der Let Shuoer S12 für nur aktuell 119,-€ (Stand 02/23) sein Geld wert und als IEM mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis problemlos zu empfehlen.

Die Klangkette ifi audio GO blu und Let Shuoer S12 bekommt von mir sogar einen ganz dicken Daumen hoch!


Bewertung

  • 96%
    Tiefbass - 96%
  • 96%
    Bass - 96%
  • 92%
    Mitten / Stimmen - 92%
  • 90%
    Mitten / Instrumente - 90%
  • 92%
    Obere Mitten - 92%
  • 94%
    Brillanz / Hochton - 94%
  • 96%
    Auflösung / Transparenz - 96%
  • 96%
    Räumlichkeit / Separation - 96%
  • 92%
    Dynamik - 92%
  • 94%
    Design - 94%
  • 98%
    Verarbeitung - 98%
  • 96%
    Konstruktion - 96%
  • 96%
    Tragekomfort - 96%
  • 96%
    Preis / Leistung - 96%
94.6%

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar