Soundcore Motion Boom Plus im Test – mehr als nur ein Party-Lautsprecher

Im Bereich der Miniklangwunder gibt es auch den ein oder anderen Lautsprecher, der mir zum Testen angeboten wird. Nur wenige schaffen es, mich neugierig zu machen. Mit den Motion Boom Plus bietet Soundcore derzeit allerdings einen attraktive Lautsprecher in mobilen Bereich an, der schon aufgrund seiner Spezifikationen für mich sehr spannend sind.



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Der Motion Boom Plus wurde mit für meinen Test direkt von Soundcore zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Der UVP des Soundcore Motion Boom Plus liegt bei 179,99€ (Stand: Aug. 2022).

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Vorwort


Nachdem ich bereits den Soundcore Motion Plus und den Motion Boom besitze, hat mich natürlich sehr interessiert, was der Motion Boom Plus nun zu bieten hat. Noch einmal deutlich größer geworden, bringt er auch mehr als die doppelte Leistung der beiden Geschwister mit. Doch Leistung allein sagt nichts aus über die sonstigen Qualitäten. 

So gibt es bereits einige Ausführliche Berichte und Klangtests auf YouTube, welche den Motion Boom Plus als Party-Lautsprecher feiern und ihn klanglich eher für draußen verorten. Zudem wurde auch von Verschlechterung des Klanges bei Aufwärmung berichtet, sprich die passiven Membranen arbeiteten nicht mehr korrekt. 

Laut Soundcore gehören solche Kinderkrankheiten mit den neuen Fertigungslosen und aktueller Firmware der Vergangenheit an. Also noch ein Grund mehr, mir den bisher als Boom-Box angepriesen Lautsprecher selbst anzuhören.


Design und Verarbeitung


Bis auf die metallenen Lautsprechergitter und Befestigungsösen für den Tragegurt besteht das Gehäuse aus Kunststoff und gummierter Oberfläche. Das ist nicht edel, dafür aber funktional und robust. Auch das Design ist eher schlicht und praktisch gehalten. Die Tasten sind sinnvoll angeordnet und ausreichend groß, um eine gute Bedienung zu gewährleisten.

Einzig die passiven Radiatoren mit dem eingearbeiteten Soundcore-Symbol „retten“ den Motion Boom Plus vor einen allzu nüchternen Baustellen-Look. Die Bearbeitung insgesamt ist allerdings einwandfrei. Da gibt es nichts zu meckern.


Youtube

…mit einem Click wird Youtube in einem neuen Fenster geöffnet.



Technik & Handhabung


Bevor ich akkubetriebene Geräte in Betrieb nehme, heißt es erstmal den Akku voll aufladen. Die Kappe auf der Rückseite deckt die Buchsen ab, so dass diese vor Feuchtigkeit bestmöglich geschützt sind. In nahezu allen Tests wird darüber gesprochen, dass die Kappe stramm sitzt und nur mit Hilfsmitteln abgezogen werden kann. Das stimmt tatsächlich, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass das nur anfänglich der Fall ist. Nachdem die Kappe einige Male, vielleicht 20 Vorgänge, abgezogen und aufgesteckt wurde, lässt sie sich auch mit dem Finger problemlos heraushebeln. Auch dann sitzt sie noch satt im Gehäuse und ich unterstelle, dass der Spritzschuss weiterhin gewährleistet ist. Ich frage mich allerdings, warum soetwas anderen Testern nicht auffällt?

Das erste Aufladen via USB-C dauert etwa 1,5 Stunden und der 13.400mAH Akku ist gefüllt. Ist der Soundcore Motion Boom Plus einmal leer gesaugt, dann braucht es mit 6-7 Stunden schon deutlich länger, ich schließe ich dann direkt über Nacht an. Hilfreich ist auch die Möglichkeit, den Lautsprecher als Ladegerät für ein Smartphone oder einem beliebigen Zuspieler verwenden zu können. Das macht allein deswegen Sinn, dass dem Zuspieler womöglich schneller die Energie ausgeht als dem Motion Boom Plus. Wer noch einen alten USB-MP3-Player hat, der Party-Musik in Endlosschleife gespeichert hat, oder ein kleines Radio mit 5V Betriebsspannung nutzen möchte, kein Problem. Das sind zugegeben etwas exotische Anwendungen, doch auch ein heutzutage übliches Smartphone mal eben schnell nebenbei nachladen, ist natürlich ebenfalls möglich. 😎


Aufladen via USB-C und nutzbar als Powerbank via USB-A, AUX in via 3,5mm Stereo-Klinke.



Mit den 2-Wege-System liefert Soundcore in Summe 80W an Leistung ab, wobei 2x 30W auf die Bass-/Mittentreiber entfallen und 2x 10W die Hochtöner liefern. Diese liegen weit genug auseinander, dass im Wohnraum im Nahbereich auf Achse gehört der Soundcore Motion Boom Plus einen sehr schönen Stereo-Effekt entstehen lässt. Zwei dieser Boliden können auch als TWS-Paar miteinander verbunden werden. Wer es in einem Party-Keller richtig krachen lassen möchte, dem werden zwei dieser Lautsprecher locker ausreichen. Auch dort hat dann die alte Kompaktanlage ausgedient.

Doch natürlich ist er mit seinem Gewicht von nur knapp 2,3kg und seinem langen Griff sowie dem sehr guten Schultergurt eher dafür gedacht, auf Partys mitgenommen zu werden. Insbesondere draußen macht er im Umkreis von 10m absolut Laune. Mehrere Motion Boom Plus können Dank PartyCast2.0 miteinander verbunden werden. Genial, wenn es eine Gartenparty gibt und man drei oder vier Geräte so platzieren kann, dass eine optimale Ausleuchtung möglich ist und nicht nur leise Hintergrundmusik abgespielt wird sonder der Garten auch zur Tanzfläche gemacht werden kann.

Klanglich lässt sich der Motion Boom Plus sehr schön via App und Equalizer nach dem eigenen Gusto einstellen. Dabei stehen neun Frequenzbänder zur Verfügung, welche bei 70Hz ansetzen und den Bereich bis 14kHz abdecken. Tiefbass unter 45Hz ist zwar kaum noch vorhanden, doch wer nicht gerade ausschließlich Dubstep hört, kommt mit dem Motion Boom Plus sehr gut zurecht. Sowohl Party-Punch als auch nahe Hifi-Erlebnis lassen sich realisieren.

Soundcore bietet eine App an, mit der neben Klang-Presets und den EQ-Einstellmöglichkeiten auch Firmware-Updates durchgeführt werden können. So bleibt der Motion Boom Plus auch stets auf dem aktuellen Stand. Zusätzlich lassen sich auch die akustischen Bestätigungsmeldungen ausschalten. Auch das ist eine Option, die es nur selten bei Bluetooth-Geräten gibt. Die App bringt noch einen Zugang mit, um Podcasts und Musik über einen eigenen Dienst zu hören. Das habe ich allerdings nicht im Detail angesehen, da ich das einfach nicht nutze.

Was die Technik und die Handhabung angeht ist der Soundcore Motion Boom Plus nach dem Motto „keep it simple stupid“ gehalten.


Klang


Zunächst muss klargestellt werden, dass es keine feste Klangabstimmung bei Soundcore gibt. Mit der eigenen App lassen sich bei Lautsprecher sowie Kopfhörer voreingestellte Klangsettings abrufen oder eigene Equalizereinstellungen  benutzerdefiniert abspeichern. Die dann gewählte Abstimmung wird sozusagen im Lautsprecher selbst  hinterlegt, so dass der auch ohne App die ausgewählte Abstimmung beibehält.


Bass


Der Soundcore  Motion Plus zeigt von Anfang an, was er Leisten kann. Ab etwa 50Hz spielt er bereits druckvoll und mächtig. Mit BassUp oder entsprechend Plus beim EQ legt er im Oberbass noch deutlich zu und wird so tatsächlich zu einer kräftigen Party-Boom-Box. Ich nutze allerdings von Anfang die benutzerdefinierte Klangeinstellung, mit deutlich homogener angestimmten Bassbereich. Trotzdem langt er immer noch ordentlich zu. Das gefällt mir sehr gut.

Weiche Bässe reproduziert er dabei ebenso sauber wie schnelle Kickbässe. Egal ob Musik, Podcasts oder Filme, der Soundcore Motion Boom Plus macht einfach Laune.


Mitten

Gesang und Instrumente gefallen mir mit meiner persönlichen Abstimmung ebenfalls sehr gut. Das Classic-Preset macht bereits einen guten Job, doch mit dem Equalizer ist da noch mehr möglich. Auch damit werden Stimmen nicht perfekt , doch eben sehr gut. Punkt.


Hochton


Hier gibt es Licht und Schatten, da die Hochtonkalotten in allen Presets etwas zu kräftig über 10kHz agieren. Auch das lässt sich weitestgehend mit dem Equalizer beheben. Der Soundcore Motion Boom Plus liefert zum Kräftigen Bass die nötige Energie im Hochton, wodurch eine insgesamt ausgewogene Signatur ermöglicht wird.



Klangfazit


Beim Soundcore Motion Boom Plus gibt es keine wirklichen Schwächen.
Insgesamt kann er mit seinen 80W laut und kräftig „Boom“, doch es geht auch ganz anders.

Dank des Equalizer lässt er sich sehr gut an die eigenen Vorlieben anpassen und deckt damit individuelle, ja sogar im Ansatz audiophile Ansprüche ab.

Natürlich ersetzt er kein stationäres HiFi-Setup, doch direkt auf Achse im Nahbereich draußen sowie drinnen schafft er es, ein sehr schönes Stereo-Dreieck mit involvierenden Klang aufzuspannen und liefert bei Bedarf auch eine hohe Lautstärke.

TWS und Party-Modus kennt der Motion Boom Plus ebenfalls. Bei einer Party mit mehreren gekoppelten Geräten kann dann auch so richtig die Post abgehen, was ich allerdings aus Mangel an Geräten nicht weiter verifizieren kann.


Soundcore Motion Boom Plus vs. Motion Boom


Natürlich treten hier 80W gegen 30W an und der etwa doppelt so große Soundcore Motion Boom mit seinem Zwei-Wege-Systen hängt den Motion Boom mindestens in der maximalen Lautstärke ab. Alles andere wäre komisch. 

Bei angeregter Zummerlautstärke, die beide hervorragend liefern können, bietet im Bass der Motion Boom Plus mehr Druck. Das klingt schon mehr nach „erwachsen“ statt „halbstark“. Ohne dem Motion Boom Böses zu wollen, da sind die Vorteile des größeren Bruders sehr offensichtlich. 

Was aber die Mitten und den Hochton angeht, d gibt es keine zwei Klassen. Im Gegenteil. Der Motion Boom klingt im Hochton sanfter während der Plus für meinen Geschmack etwas gebändigt werden muss. 

Insbesondere bei der Reproduktion von Gesang und somit Stimmen performen beide hervorragend. Da liegen sie auf Augenhöhe.

Beide Lautsprecher lassen sich allerdings nicht identisch klingend abstimmen, dafür ist der Equalizer einfach etwas zu grob. Tendentiell ist es aber so, dass der Motion Boom Plus immer ein leichtes „V- oder W-Tuning“ behält, während der Motion Boom fast linear und somit näher am HiFi-Ideal abgestimmt werden kann.

Bei geringeren Lautstärken bis angenehme Zimmerlautstärke höre ich da sogar Vorteile beim Motion Boom, da er dann einfach auch seinen „Boom“ besser zügeln kann. Der Plus will von Anfang an hören lassen, was er kann. 😎



Fazit


Mit dem Soundcore Motion Boom Plus erhält man für 179€ (Stand August 2022) eine hifidele Boom-Box mit satten 80W Leistung und bis 20 Stunden Laufzeit bei gut halber Lautstärke. Damit ist sowohl die Party im Garten möglich als auch die ausgelassene Sylvester-Feier im Partykeller oder der Garage. Und unter der Woche sind ich die leisen Töne als Hinergrundbeschallung oder aktives Zuhören in guter Qualität bei ausgeglichenem Klang möglich.

Wer den Platz für die Soundcore Motion Boom Plus hat und mehr als nur einen Allrounder zu einem fairen sucht, sollte sich unbedingt diesen Lautsprecher genauer anhören.

PS: Mit zwei Geräten ist natürlich auch ein echter Stereo-Betrieb mittels TWS möglich. Hinsichtlich Lautstärke geht das dann tatsächlich langsam in Richtung stationäres System. Allein an Tiefbass fehlt es dann noch. 😎



Bewertung

  • 96%
    Bass - 96%
  • 94%
    Mitten / Stimmen - 94%
  • 94%
    Mitten / Instrumente - 94%
  • 94%
    Obere Mitten / Hochton - 94%
  • 94%
    Dynamik - 94%
  • 86%
    Design - 86%
  • 92%
    Verarbeitung - 92%
  • 96%
    Preis - 96%
93.3%
Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar