Inline Woome 2 im Test – Klanglich beeindruckender Bluetooth Lautsprecher oder doch nur Lautmalerei?

Bluetooth Lautsprecher gibt es wie Sand am mehr. Renomierte Marken dominieren den Markt und doch gibt es immer wieder Überraschungen. Inline bringt mit dem Woome 2 einen eher unspektakulär aussehendes Gerät auf den Markt. Der lautmalerische Name „Woome“ verspricht viel, klingt er auch so?

 

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An dieser Stelle geht mein Dank an die Intos Electronic AG, die mir die Woome2 Lautsprecher der Marke InLine zu Testzwecken zur Verfügung gestellt hat. Meinem Artikel vorausgehend darf ich direkt sagen, dass ich ehrlich beeindruckt bin, ohne dass es von mir erwartet wird. 😉

 

Inhalt

1. Verpackung

2. Design & Verarbeitung

3. Technik

4. Handhabung

5. Klang Einzelgerät

6. Klang Stereo-Paar

7. Laufzeit

8. Fazit & Bewertung

9. Galerie

 

1. Verpackung

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Der Woome 2 kommt in einer einfachen quaderförmigen Verpackung. Je nach Lautsprecherfarbe im Grundton in Weiß oder Schwarz gehalten. Der Deckel wird nach oben abgezogen. Neben dem Lautsprecher befindet sich eine Schachtel mit einem 230V-USB Netzteil nebst Micro-USB-Kabel sowie ein 3,5mm auf 3,5mm Klinke-Stereo-Kabel. Zwei Handbücher mit unter anderem deutscher Sprache sind ebenfalls anbei. Als Abrundung wird noch ein Aufbewahrungsbeutel aus Samt mitgeliefert. Top!

 

 

2. Design & Verarbeitung

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Der Woome 2 kommt ebenfalls als Quader mit angeschrägten Kanten und Ecken daher. Diese Gehäuseform ist klassisch und bestens bekannt von vielen oft sehr preisgünstigen Lautsprechern aus Fernost. Mit knapp 730gr wiegt der Woome 2 schon ordentlich und lässt auf Hochwertigkeit schließen. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die Gitter vorne und hinten aus Metall. Die Verarbeitung ist gut, Spaltmasse sind gleichmässig, doch ab und an gibt es kleinere Lackreste oder Kerben in den Spalten. Das Tastenfeld auf der Oberseite besteht aus 7 Tasten, welche alle einen klaren Druckpunkt aufweisen und fest sitzen. Nichts klappert, nichts ist locker.

 

3. Technik

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Der Woome 2 ist angegeben mit 2x10W Leistung Leistung bei etwa 10h Spielzeit und 5 Stunden Ladezeit des 4.400mAh Akkus. Neben zwei ordentlichen 52mm Breitband-Treiber befindet sich auf der Rückseite ein recht großer passiver Radiator. Mit diesem Setup soll der Frequenzbereich 60-20.000 Hz abgedeckt werden. Als nettes Feature gibt es einen Sensor, der bei Annäherung der Hand die Tastenbeleuchtung für etwa 5 Sekunden einschaltet. Mit NFC lässt sich der Lautsprecher sehr einfach über Bluetooth 4.0 mit aptX Verbinden. Das Ein- und Ausschalten erfolgt mittels Taster an der rechten Seite. Dort sind auch der AUX Eingang sowie ein Kopfhörerausgang jeweils als 3,5mm Buchse sowie der Micro-USB Anschluss zum Aufladen des Akkus zu finden. An der schrägen Kante ist eine Status-LED angebracht. Mittels Mikrofon, kann der Lautsprecher auch für die Telefonie als Freisprechgerät genutzt werden. Ein mittlerweile doch recht oft vorkommende Funktion ist überdies der True Wireless Stereo (TWS) Modus. Zwei Woome 2 bilden miteinander via Bluetooth gekoppelt ein echtes Stereo-System, wobei der „Master“-Lautstprecher stets den linken Kanal wiedergibt. Statustöne sind ebenfalls vorhanden, jedoch genauso, wie sie notwendig sind. Sehr leise – quasi bibliothektauglich! – und auf das Nötigste reduziert. Sprich das Einschalten und Verbinden wird angezeigt, das war es. Der Woome 2 ist nicht größer als ein Sony SRS-XB20 und mit gerade einmal 0,8L (19cm x7cm x 6cm) ein regelrechtes Miniklangwunder.

 

 

4. Handhabung

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Bei der Bedienung gibt es nahezu keine Überraschungen, der Lautsprecher macht das, was auf den Tasten beschrieben ist. Lediglich für den TWS-Modus sollte man sich überlegen, was man macht. Beide Lautsprecher als Einzelgerät verbunden, egal ob an einem iPhone oder an unterschiedlichen Geräten, führt gern dazu, dass sich beide auch nur als Einzelgerät verbinden. Meine Empfehlung an dieser Stelle, einen Lautsprecher als Master definieren, sprich nur diesen mit dem Zuspieler bekannt machen. Danach auf diesen A-B drücken, dann den zweiten Einschalten und mittels Tastendruck A-B den TWS-Kopplungsmodus aufrufen. Wenige Sekunden später steht das Stereo-Setup.

 

Der TWS-Modus ist beim Woome 2 für mich bisher technisch am besten umgesetzt.

 

Möchte ich nur mit einem Lautsprecher hören, dann nehme ich Lautsprecher A, schalte ihn ein und spiele diesen einfach ab. Das kennt jeder. Schalte ich dann Lautsprecher B ein, den ich zuvor mit Lautsprecher A schon „verheiratet“ hatte, dann dauert es knapp 3 Sekunden, bis beide im echten Stereo spielen. Egal an welchem Lautsprecher welche Taste gedrückt wird, das Paar reagiert darauf. Das Ausschalten gilt dann aber auch für beide. Toll ist auch, dass ein per Kabel zugeführtes Signal in diesem Modus an den zweiten Lautsprecher kabellos weitergeführt wird. Das kannte ich bisher nur vom RIVA S.

 

5. Klang Einzelgerät

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Der Woome 2 macht beim Einschalten erst einaml einen guten Eindruck, da er keine lauten Statustöne absondert, sondern nur ein durch in der Hand spürbares Vibrieren begleitetes leises „Brummen“. Das zeugt von Tiefgang! Auch die Meldung über die erfolgreiche Kopplung ist sehr leise. Da punktet der Lautsprecher bei mir sofort.

 

Als ersten Song habe ich mir von Spotify gleich einmal „All the Stars (with SZA)“ von Kendrick Lamar angehört. Mit der Bassdarstellung habe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet. Der Woome2 spielt nicht nur bis 60Hz, sondern bedint auch Frquenzen deutlich darunter. Der Gesang fügt sich sehr schön ein und auch die oberen Mitten und der Hochton überzeugt sofort. Bis Zimmerlautstärke wird der Bass weiter mit angehoben, der Woome 2 klingt eher wie ein ordentlicher Regallautsprecher als nach einem kleinen Bluetooth-Gerät. Ab etwa 50% Lautstärke wird der Klang dann angepasst und der Bass wird nicht weiter angehoben und der Tiefbass leicht zurückgenommen, gleiches gilt für den Hochtonbereich. Der Woome 2 klingt zu keiner Zeit überanstrengt oder dünn. Selbst laut gespielt klingt er voll. Im direkten Vergleich mit dem Sony SRS-XB20 ist das wie Licht und Schatten. Der Sony allein für sich klingt beeindruckend, muss aber im direkten Vergleich deutlich gegenüber dem Inline-Lautsprecher zurückstecken.

 

Im Verlaufe der ersten halbe Stunde der Hörproben drängt sich mir der Vergleich zum Denon DSB250 auf. Leider habe ich diesen nicht mehr zur Verfügung, um einen tatsächlichen Vergleich durchzuführen, doch auch beim Woome 2 habe ich das Gefühl, da passt alles. Nur bei einigen Liedern drückt mir der Woome2 ab und an etwas zu viel im Oberbass, besonders dann, wenn diese schon fett gemastert wurden.

 

Ein Beispiel ist von Soulpersona „Analog“. Da ich diesesn Song auch über den Onkyo Player am iPhone zuspielen kann, habe ich das mir einem Notchfilter von 1,5dB bei 120Hz sofort beheben können. Wobei „beheben“ hier schon zuviel gesagt ist. Das ist Optimieren auf sehr hoehm Niveau, der Woome2 kommt klanglich so von einem „Sehr gut“ zu einem zusätzlichen „+“. 😉

 

Jazz kann der Woome 2 auch hervorragend. Patricia Barber klingt sehr authentisch, und die leichte Betonung der bassigen Instrumente gefällt mir sehr gut. Auch laut gespielt klingen Kontrabass und Klavier hervorragend. Dazu zu die fein aufgelösten Akzente des Schlagzeugs. Hut ab!

 

Ein ganz leichtes Grundrauschen ist auch beim Woome 2 zu hören, doch da muss ich schon bis auf 10cm mit dem Ohr an ihn heran, das ist fast nichts.

 

Die Stereo-Separation ist als Einzelgerät nur gegeben, wenn man im Sweet-Spot vor ihm sitzt, was kein Nachteil ist. Der DSP arbeitet hier hervorragend an der Tonalität und versucht nicht noch künstlichen Raum zu erzeugen. Das lässt den Woome 2 einfach natürlich klingen.

 

Als Einzelgerät vergebe ich ein „Sehr gut“!

 

6. Klang Stereo-Paar

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Im Stereo-Verbund ergibt sich ein regelrechter „Aha-Effekt“. Das klingt dann nicht nur einfach Stereo in meinem Wohnzimmer, sonder zwei Woome 2 ersetzen eine kleine Hifi-Anlage, kein Scherz! Verbesserungseffekte in Stereo sind mir vom RIVA S oder dem Sony-XB20 bekannt, doch der Woome 2 schaffte es irgendwie noch authentischer im Paar-Betrieb zu klingen. Dazu habe ich Messungen angestellt und siehe da, im Stereo-Betrieb entsteht im Tiefbass bei 70Hz noch eine kleine Anhebung, die mächtig Volumen erzeugt. Aber eben nicht zu viel, sondern genau richtig dosiert.

 

Bei „Jump“ von Van Halen ist mir regelrecht der Mund offen stehen geblieben. Das schaffen die zwei Sony-Lautsprecher nicht. Hier zeigt sich die tolle Abstimmung in den oberen Mitten und dem Hochton. Die Woome 2 zaubern hier regelrecht.

 

Gleich mal „Money“ von Pink Floyd hinterher gespielt. Münzen fallen links und rechts, so soll das sein. Zusätzlich klingen diese beiden kleinen Lautsprecher richtig nach Hifi.

 

Natürlich wird auch im Stereobetrieb der Klang entsprechend der Lautstärke angepasst und so gibt es auch auf Maximum keinerlei Verzerrungen und auch mutieren die beiden Lautsprecher nicht zu quäkigen Blechdosen. Natürlich hat eine ausgewachsene Hifi-Anlage da noch mehr Potential insbesondere im Bassbereich noch ein höheres Niveau zu halten.

 

Vergleiche ich meinen Eindruck, den ich mit dem Denon DSB250 hatte, so sehe ich den Woome 2 auf Augenhöhe. Im TWS-Modus ist der Inline derzeit konkurrenzlos und da sogar der bessere Denon-Lautsprecher. 😉

 

Die Note für das Stereo-Paar?

„Sehr gut +“, mir fällt nicht ein, was noch besser werden kann, bis auf die oben bereits beschriebene minimale Klanganpassung.

 

7. Laufzeit

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Die angegeben Laufzeit von 10 Stunden übetreffe ich in meinen Tests mit anteilig 80% Zimmerlautstärke locker. So hat der erste Lautsprecher, der auch zwischenzeitlich als Einzelgerät genutzt wurde, nach 12 Stunden angefangen rot zu blinken und nach einer weiteren Stunde seinen Dienst eingestellt. Die Lautstärke wirde nicht reduziert. Es gibt auch keine nervigen Hinweistöne. Also auch hier alles bestens.

 

8. Fazit & Bewertung

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Die UVP liegt bei 119€, doch im Handel ist der Woome 2 auch bereits ab 86€ erhältlich. Selbst für den UVP wäre die Investition lohnenswert. Wer zwei Geräte für 175€ ergattern kann, der sollte unbedingt zuschlagen!

 

Ich habe von diesem Lautsprecher im konservativen Gewand nicht erwartet, dass er mich so überzeugt. Er hat meine Erwartungen sogar übertroffen und insbesondere als Stereo-Paar bin ich schlichtweg von dem Woome 2 begeistert. Ich möchte sagen, ein Wolf im Schafspelz. Hier wurden Entwicklungskosten genau an der richtigen Stelle investiert. Statt in Schönheit zu sterben, liefert Intos mit diesem Lautsprecher einen direkten Konkurrenten zu Bose, JBL & Co ab!

 

Ich bin mir sicher, dass ich nicht der Einzige bleiben werde, der vom Woome 2 dermaßen angetan ist!

 

  • 88%
    Design & Verarbeitung - 88%
  • 94%
    Handhabung - 94%
  • 92%
    Bass - 92%
  • 92%
    Mitten - 92%
  • 92%
    Höhen - 92%
  • 95%
    Loudness - 95%
  • 97%
    TWS-Klang - 97%
  • 92%
    Max. Lautstärke - 92%
  • 97%
    Akkulaufzeit - 97%
  • 94%
    Technische Ausstattung - 94%
  • 94%
    Zubehör - 94%
  • 97%
    Preis/Leistung - 97%
94%

 

9. Galerie

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Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar