iBasso DX300 Max im Test – High-End-DAP & würdiger Nachfolger des DX220 Max

iBasso DX300 MAX – „Der König ist tot, es lebe der König!“ So hätte die Überschrift auch lauten dürfen. Der DX220 MAX ist so gut eingeschlagen, dass es offensichtlich Sinn macht, den DX300 MAX als Nachfolger zu platzieren. Optisch orientiert sich der DX300 MAX eng am Vorgänger. Was aber steckt in ihm und setzt er neue Maßstäbe? Das versuche ich im direkten Vergleich fest zu stellen.


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Der iBasso DX300 MAX wurde mir leihweise vom deutschen iBasso-Vertrieb über www.Hifi-Passion.de zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!



DAP-Wachstum der letzten drei Jahre


Unter den DAPs gibt es den den Trend, dass auch sie im Prinzip Jahr für Jahr größer werden. In 2018 hat mich der iBasso DX200 bereits beeindruckt. Ein Jahr später wurde der Astell & Kern KANN Cube mit noch größerem Volumen und satten 500g Gewicht veröffentlicht. Für mich war das kein DAP mehr für die Hosentasche, kam aber noch mit genau dem typischen DAP-Design daher. Im Frühjahr 2020 folgte dann der von mir getestete Fiio M15, der zwar insgesamt wieder etwas schlanker daher kam jedoch mit knapp 300g wieder als Hosentaschen-DAP nutzbar ist, wenn auch grenzwertig.

Wenige Monate später veröffentlichte dann iBasso mit dem DX220 MAX einen DAP mit gänzlich neuem Formfaktor und begründeten damit aus meiner Sicht eine ganz neue Geräteklasse. Damals nannte ich ihn ein „Digitales Audio System“. Jedenfalls war und ist er zwar portabel, doch wirklich hosentaschentauglich ist er mit seinen über 750g nicht mehr. Im Frühjahr 2021 wurde seitens iBasso dann auch mit dem DX300 der Mitspieler zum Fiio M15 platziert. Er übertrifft ihn in der Grundfläche um einige Qudratzentimeter, hat jedoch ein um 7g geringeres Gewicht. Mit seinem 6,5″ Display ist der DX300 somit beim Formfaktor aktueller Smartphones angekommen, jedoch ist er fast doppelt so dick.

Mit dem DX300 MAX gibt es nun den Nachfolger zum DX220 MAX. Er bringt mit 818g noch einmal mehr Gewicht auf die Waage. In der Grundfläche identisch zum DX220 MAX ist er jedoch in der Höhe um 1,6mm gewachsen. Mit solchen Werte wird er bestimmt nicht mehr versehentlich vom Tisch fallen können. Die MAX-Geräte bieten selbst stationären Kopfhörerverstärkern in Sachen Antriebsleistung Paroli. Mit ihren im Vergleich geringen Abmessungen und den integrierten Hochleistungsakkus stellen die MAX-Geräte eine echte Alternative zu stationären Kopfhörerverstärkern dar. Was der DX300 MAX nun als halbstationärer DAP zu bieten hat, das habe ich mir genau angesehen.


Verpackung & Lieferumfang


Die Verpackung wurde 1:1 vom Vorgänger übernommen, der iBasso DX300 MAX ist rundherum in Schwarz gebettet. Das Zubehör befindet sich in iBasso-Beuteln in der unteren Etage einer Präsentations-Truhe.
Kleiner Tipp: Um an das Zubehör zu gelangen, sollte zuerst der DAP aus seinem Bett und dann erst die Ebene selbst entnommen werden. Mit eingelegtem DAP ist das recht instabil.
Als Zubehör hat iBasso die üblichen Verdächtigen mitgeliefert. Kabel, Adapter, Netzteil, Bedienungsanleitung, ein Case und ein Zertifikat in Form einer kleinen Metallplatte mit Produktionsnummer bilden das Zubehör. Alles sehr schön ordentlich in der unteren Ebene angeordnet.

Besonders gefällt mir das ab Werk gelieferte blaue Case aus Kunstleder mit mattglatter Oberfläche. Das Case des Vorgängers war insgesamt etwas dicker mit rauher Oberflächenstruktur und in einer Art Beige gehalten. Die nun von iBasso gesetzte Farbe Blau gefällt mir deutlich besser und sieht auch edler aus. Die strukturierte Oberfläche des Case des DX220 MAX empfinde ich hingegen als „griffiger“. Perfekt wäre für mich hier eine Mischung aus beiden, wie das oft immer so ist. 😉



Technischer Überblick

Design & Specs


Der iBasso DX300 MAX ist ein massiver Edelstahl-Klotz, genau wie sein Vorgänger, sogar noch etwas schwerer und dicker. Mit gut 818g inkl. Case liegt er auf dem Schreibtisch neben dem Notebook wie ein Stein. Mit dein Abmessungen von 151.7x90x34.3 (mm) und somit 468ml Volumen ist er zudem von imposanter Erscheinung. Das 5″-IPS-Display liefert eine FHD-Auflösung (1920×1024) und lässt sich via Touch verzögerungsfrei bedienen. Insgesamt gibt es mit dem iBasso DX300 MAX kaum Lags oder Wartezeiten, was wird mit einem Snapdragon 660 CoC mit 6GB RAM erreicht wird. Sein Vorgänger musste sich noch mit 4GB Ram begnügen, was sich im direkten Vergleich jedoch kaum bemerkbar macht. In meinem ausführlichen Video zum DX300 MAX sind die kleinen Unterschiede zum DX220 MAX sehr schön zu sehen.

Der DX300 MAX verfügt über vier Tasten an der rechten Seite. Das sind ein Ein-/Ausschalter, eine Play/Pause-Taste sowie zwei konfigurierbare Skip-Tasten. Auf der Rückseite befinden sich eine Ladebuchse für den Akku des Verstärkers, eine SPDIF-Buchse in 3.5mm Klinke-Ausführung, der Slot für die MicroSD-Karte und die USB-C Buchse für Datenübertragung und zum Aufladen des Akkus des Digital-Platine. Beide Akkustände werde in der Status-Anzeige übrigens separat angezeigt. Die Laufzeit beträgt bis zu 16 Stunden und die Akkus sind jeweils in etwa 3 Stunden wieder aufgeladen.



Antriebsfähigkeit & Konfiguration


Auf der Vorderseite befinden sich die analogen Ausgänge, zwei symmetrische 4.4mm und eine stereo 3.5mm Klinke-Buchse. Der DX300 MAX bietet neben dem balanced und unbalanced Kopfhörerausgang einen symmetrischen Line-Out. iBasso verzichtet auf konkrete Leistungsangaben, nennt jedoch 4.4V und 8.8V RMS sowie Dynamikbereiche von 121dB bzw. 125dB. In meinen Tests mit verschiedenen Kopfhörern schafft es der DX300 MAX problemlos auch den HEDDphone anzutreiben, welcher sehr sportliche Ansprüche an Verstärker stellt. Auch Dan Clarks Ether2 sowie die unterschiedlichen AEON2-Modelle stellen kein Hindernis dar, was das Erreichen von hohen Lautstärken angeht. Der 300Ω Sennheiser HD800s wird selbst im Low-Gain hervorragend versorgt. Für die zuvor genannten Kopfhörer sollte jedoch mindestens Mittel, besser noch der High-Gain benutzt werden. An Leistungspotential mangelt es dem DX300 MAX nicht.

AEON2 Noir & iBasso DX300 MAX



Auf der anderen Seite gibt es auch noch die IEMs, welche für gewöhnlich deutlich weniger Leistung benötigen. Verstärker-Boliden decken nur selten solch niedrigen Leistungsbereiche zufriedenstellend ab. Beim DX300 MAX jedoch gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, diesen IEM-Sensibilität zu verleihen. Zum einen ist das Poti des Lautstärkeregler mit der neuen Mantelfläche deutlich griffiger und lässt sich feiner bedienen. Zum anderen ist es in den ersten Zweidrittel feiner Aufgelöst als am Ende des Einstellbereiches. Das kommt der Lautstärkeregelung für sensible InEars sehr entgegen. Wenn das nicht reicht, dann lassen sich im Setup die Lautstärken per Konfiguration im System entsprechend anpassen und begrenzen. Im der Standard-Einstellung kommt der iBasso DX300 MAX mit einer digitalen Lautstärke von 80% und einer 100% Maximallautstärke des Verstärkers. Schon damit lassen sich zumindest alle meine InEars mehr als ohrenbetäubend antreiben.

Trotzdem empfehle ich die digitale Lautstärke auf 100% zu setzen. Mir ist im Vergleich mit dem DX220 MAX aufgefallen, dass der DX300 MAX im Lieferzustand etwas weniger Attack liefert. Bassdrums fehlte es manchmal an Punch und Biss. Der Unterschied ist, dass beim Vorgänger der digitale Bereich auf Maximum und beim DX300 MAX 80% eingestellt ist. Gleicht man beide Einstellungen an, verschwindet der von mir beschriebene Unterschied. Das sind keine Welten und ohne Vergleichsmöglichkeit wäre mir das sicher nicht aufgefallen. Allerdings möchte ich dann doch das Maximum aus so einem High-End-DAP heraus holen. Dazu gehört dann auch die Einstellung des Ultra-Mode, der insgesamt alle acht Signalkanäle der zwei AK4499 EQ DACs nutzt. Ob das allerdings zu hören ist, das kann ich tatsächlich nicht sagen. Er kann es einfach und es hinterlässt einfach ein absolutes High-End-Gefühl. 😉

Der Lautstärkeregler des DX300 MAX ist griffiger und die Bedienung dadurch „natürlicher“


Performance


Zur knappen Einordnung, wo man sich in Sachen Leistung mit dem Mittelklasse SOC aus dem Jahr 2017 befindet hier ein paar Auflistungen von Smartphones, in welchen der Snapdragon 660 zu finden ist. So dürften das Xiaomi Redmi Note 7, das Nokia 7 Plus oder auch das Oppo RealMe 2 Pro sowie das Samsung Galaxy A9 dem einen oder anderen bekannt sein. Ginge es nur um die Leistung, würde man jedes dieser Smartphones auch heute noch problemlos nutzen können, doch neben der „Abnutzung“ bei täglicher Nutzung und in Bezug auf Systemupgrades und Sicherheit in Hinsicht auf die persönlichen Daten, spielt der der 660er Snapdragon heute kaum eine Rolle mehr.

Ich habe den DX300 MAX einen Benchmark unterzogen und den schloss er mit 180.599 Punkten unter Antutu 8.3.4 beachtlich ab. Selbst mit Qobuz im Hintergrund, während ich das neue Album der Imagine Dragons angehört habe, lag der Wert bei 179.937 Punkten. Am wichtigsten ist dabei, dass der DX300 MAX in Sachen Management der Ressourcen selbst bei Nutzung von Antutu dafür sorgt, dass seine Kernaufgabe stets zuverlässig funktioniert. Ohne Unterbrechung hat er trotz dieser Auslastung in höchster Qualität die Musik abgespielt. In dieser Extremsituation ist das Touch-Display dann allerdings nicht mehr ganz so flink unterwegs, was aber mit dieser synthetischen Dauerlast durchaus zu vernachlässigen ist.



Handhabung

Android 9


Der iBasso DX300 MAX ist in der Handhabung dem DX220 MAX nahezu identisch. Im YouTube-Video ist sehr schön zu sehen, wie sich beide Geräte verhalten und wie schön schnell beide reagieren. Wobei der DX300 MAX durch die 6GB und das neuere Android-System hier und da einfach etwas zügiger und geschmeidiger unterwegs ist. Coverbilder der Übersichten für Alben und Künstler werden beim Scrollen schneller geladen. Der Touchscreen funktioniert zuverlässig und verzögerungsfrei, das gilt auch für den Betrieb im Mango OS.

Das Bespielen der MicroSD-Karte funktioniert via Windows problemlos, wenn auch nicht mit voller Geschwindigkeit. Die genutzte 512GB-Testkarte wird mit einem Kartenleser mit 115MB/s gelesen und mit gut 80MB/s geschrieben. Im DX300 MAX liegen die Übertragungsrate bei nur etwa 40% davon. An meinem MacBook Air M1 wird der DX300 MAX leider nicht als Laufwerk oder Kartenschreib-/-lesegerät erkannt und so bleibt nur der Umweg über einen externen Kartenleser. Im Vergleich zum DX220 MAX ist die MicroSD-Karte nun aber ohne Hilfsmittel einsteck- sowie entnehmbar, da sie bündig mit dem Gehäuse abschließt und nicht nach innen vertieft ist.

Das System basiert auf Android 9 und wurde für den Player optimal angepasst. Der enthaltene Store „APK Pure“ bietet die Möglichkeit unzählige Programme zu installieren. Neben Web-Browser, Spiele und sogar eMail-Clients sind auch Apps der verschiedenen Streaming-Dienste enthalten. Youtube, Netflix, Disney+ sowie Spotify, Qobuz und Amazon Music funktionieren einwandfrei. Insbensondere Qobuz nutze ich mit dem iBasso DX300 MAX sehr gern, da auch die Hi-Res-Formate in bester Auflösung direkt abgespielt werden.
Tidal lässt sich ebenfalls installieren, kommt aber mit einer Eigenart daher. Die Master-Titel werden direkt abgespielt, alle anderen Titel zunächst nicht. Hier gibt es einen Workaround. Sobald man Playlisten oder Alben herunterladen lässt, werden auch diese Titel problemlos wiedergegeben.

Was unter Android auch mit dem DX300 MAX leider immer noch nicht direkt funktioniert, sind die Nutzung als DAC und das automatische Abschalten des Players. Es gibt einen Umweg über die Mango Player App, dort wird unter dem Menüpunkt „Erweitert“ zum einen die DAC-Funktion und zum anderen unter „Sleep Timer“ eine Option „Shutdown after…“ angeboten. Wer jedoch dann Musik mit einer Dritt-App hört oder auch nur die Speicherkarte ohne Musik zu hören bei Nutzung der Mango App einliest, wundert sich, warum dann nach einer gewissen Zeit – je nach Einstellung- der iBasso DX300 MAX einfach ohne Vorwarnung abschaltet. Wird direkt im Mango OS gebootet, stellt das alles natürlich kein Problem dar.

Auch als Zuspieler für Röhrenverstärker genial: links Cayin HA6A, rechts Audio Valve Solaris


Mango OS


Das Booten im Mango OS bietet einen erheblichen Vorteil, nämlich die absolute Konzentration auf das Musikhören und, dass die automatische Abschaltfunktion des DX300 MAX funktioniert, wie man sich das vorstellt. Sobald für eine selbst definierte Zeit keine Musik mehr abgespielt wird, schaltet sich der DAP aus und es wird nicht unnötig Energie verbraucht. Was die Haptik angeht, gewinnt der DX300 MAX im Mango OS noch einmal dazu, denn so wirkt alles aus einem Guss und „fühlt“ sich einfach hervorragend an. Unter dem Mango OS sind jedoch keinerlei Verbindung über Wifi oder Bluetooth möglich. Der DAP ist auf seine absolute Grundfunktion beschränkt, von der MicroSD-Karte Dateien abspielen zu können. Maximale Entschleunigung ist garantiert, er wird sozusagen zu einem digitalen Plattenspieler. 😎



Externe Playlisten – Qobuz & Spotify


Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.


Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.




Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂



Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.

https://open.qobuz.com/playlist/4070201



Klangliche Leistung


Wie so oft bei Verstärker oder DAPs fällt es mir schwer große Unterschiede zu benennen. Alle von mir bisher getesteten Geräte bringen aufgrund von unterschiedlicher Hardware, unterschiedlichen digitalen Filtern und natürlich unterschiedlichen Endstufen auch unterschiedliche Fingerabdrücke mit. Doch die Unterschiede wie sie bei Kopfhörern zueinander sofort auszumachen sind, gilt es bei den Zuspielern durch genaues Hinhören auszumachen. So sind Unterschiede zwischen DACs recht gut hörbar. Ein Fiio M15 mit den AK 4499 EQ klingt deutlich wärmer als der DX220 MAX mit Sabre ESS 9028. Das bedeutet aber nicht, dass der DX300 MAX genauso wie der Fiio M15 klingt, ganz im Gegenteil. Zwischen DX220 MAX und dem DX300 MAX passt bei gleichen Einstellungen der Filter und Klangparameter kein Blatt Papier mehr dazwischen. So zeigt sich, dass bei entsprechender Beschaltung um einen DAC herum, die vermeintlichen DAC-Unterschiede kaum mehr ins Gewicht fallen.

Der iBasso DX300 MAX ist im positivsten Sinn ein klangliches Schwergewicht. Das Zusammenspiel des digitalen Teils mit dem AK 4499 EQ und des Analogen Verstärkers in Class-A-Ausführung ist iBasso perfekt gelungen.Egal mit welchem Kopfhörer ich höre, ich würde keine Paarung bevorzugen oder als schlechter empfinden. Der iBasso-DAP kann mit allen von mir genutzten Kopfhörern perfekt umgehen. Ob InEar oder HEDDphone, jeder Kopfhörer wird gefordert, sein maximales Potential zu entfalten. Das konnte bereits der DX220 MAX und iBasso hat peinlich darauf geachtet, das der Nachfolger hier trotz Unterschiede in der Signalaufbereitung dem in nichts nachsteht.

Als Klangcharkteristik möchte ich beim iBasso DX300 MAX von neutral, transparent und druckvoll sprechen. Ich habe gar keinen Bedarf, überhaupt die vorhandenen EQs zu benutzen. Musik abspielen und sich der Klarheit und Dynamik erfreuen, mit der der iBasso DX300 MAX die Musik über die Kopfhörer zu den Ohren transportiert. Eine solche High-End Klangwiedergabe haben auch andere DAPs wie ein Lotoo PAW 6000 Touch beispielsweise. Wo es dann aber fehlt ist die Verstärkerleistung. Hier ist iBasso absolut Klassenprimus. Nicht nur optimaler Klang sondern auch Leistung zeichnen die DAPs der MAX-Reihe von iBasso aus.



Klangfazit


Natürlich musste sich der DX300 MAX mit dem DX220 MAX messen lassen. Je mehr ich mit beiden vergleichsweise gehört habe, desto öfter schlug das Pendel am Ende zum DX300 MAX aus. Allerdings sei angemerkt:

Besitzt man bereits den DX220 MAX, benötigt man den DX300 MAX nicht. Allerdings ist der einfach in einigen Punkten eben doch noch gereifter was die Haptik angeht. Und zu meinem Erstaunen hat iBasso ihn klanglich mit den AK4499EQ DACs überaus vortrefflich an die Klangsignatur des DX220 MAX mit den Sabre-DACs angeglichen.


Würden die von mir festgestellten Unterschiede den Wechsel vom DX220 MAX zum DX300 MAX rechtfertigen?
Geht es vor allem um den Klang, dann sage ich klar „nein“, alles so lassen, wie es ist.



Fazit



Mit dem iBasso DX300 MAX gibt es nur noch wenig Luft nach oben. Sowohl als DAP als auch stationärer Abspieler überzeugt er auf ganzer Linie. Mit dem DX220 MAX hatte iBasso die Latte in der Referenz-Geräteklasse halbstationärer DAPs auf Rekordniveau gelegt. Auch wenn nun der Nachvolger, der DX300 MAX, immer noch nicht perfekt ist, stellt dieser die bestehende Bestmarke ein. Betrachte ich zudem den Preis von 2.299,-€ im Vergleich zu High-End-Geräten anderer Hersteller, darf ich sogar von „günstig“ sprechen. Hinzu kommt die Limitierung auf nur 500 Stück weltweit.

Auch wenn für mich weiterhin mit Verbesserungspotential besteht wie etwa bei der Kompatibilität zur Apple-Welt und der Datensynchronisation sowie die Beschränkung via Bluetooth, lediglich SBC oder AAC kodierte Daten zu empfangen, als auch das Fehlen des automatischen Abschaltens auf Android-Ebene, übertrifft der DX300 MAX seinen Vorgänger noch einmal deutlich in der Performance und Bedienbarkeit bei weiterhin grandioser Klangreproduktion auf Top-Level.

Wer schon beim DX220 MAX leer ausgegangen ist, der sollte bei knapp 400€ Aufpreis beim DX300 MAX unbedingt zuschlagen.


Der iBasso DX300 MAX ist für mich die neue Klang-Referenz unter den mobilen und portablen DAPs!


Bewertung

Referenzklasse - iBasso DX300 MAX
Insgesamt
98.5%
98.5%
  • Klang - 100%
    100%
  • Leistung - 98%
    98%
  • Kopfhörereignung - 98%
    98%
  • Handhabung - 98%
    98%
  • Design - 100%
    100%
  • Verarbeitung - 100%
    100%
  • Konnektivität - 96%
    96%
  • Verpackung & Lieferumfang - 98%
    98%
Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar