Kopfhörer ADL-H118 im Test – Kurztest und Vergleich zum ADL-H128

Ich habe bereits über den geschlossenen Over Ear Kopfhörer ADL-H128 von Alpha Design Labs berichtet. Der Hersteller hat selbst angegeben, die Schwachpunkte des ersten Mofdells, dem H118, beseitigt und zudem kleine aber wichtige Verbesserungen in der Abstimmung eingebracht zu haben. Um all diese Dinge zu identifizieren, habe ich mir den ADL-H118 ebenfalls geliehen und einen 1:1 Vergleich angestellt, über den ich hier kurz berichte.

 

Worum geht es mir in diesem Vergleich konkret?

Natürlich ist der Preisunterschied von 150€ sehr interessant. Augenscheinlich besteht hier zunächst ein erhebliches Sparpotential, denn neu ist subjektiv dann doch nicht immer besser.

 

 

Design & Handhabung

Das Design beider Kopfhörer ist schon sehr ähnlich. Dennoch unterscheiden sich beide in der Handhabung allein schon deswegen erheblich, als dass der 118er gegenüber dem 128er, so kürze ich nun beide Kopfhörer im Verlauf ab, einklappbar ist. Das bringt sicherlich für den ein oder anderen einen großen Vorteil, wenn es um die Mobilität geht. Aufgrund des geringen Packmasses lässt er sich auch gut in der Innentasche einer Jacke tragen. Zudem fällt das Hardcase auch deutlich kleiner aus, was auch im Rucksack oder einem Koffer deutlich weniger Platz beansprucht.

Einmal ausgeklappt sitzt der Kopfhörer fest und klappt auch nicht spontan zusammen. Die MiniXLR-Buchse ist ebenfalls vorhanden, wobei jedoch nur noch das vom 128er bekannte 3m Standard-Kabel mit dem 6,3mm Klinke-Adapter mitgeliefert wird. Das wiederum dürfte für die mobile Nutzung dann wieder etwas lang ausfallen.

 

Tragekomfort

Hier besteht ein für mich deutlich spürbarer Unterschied, denn durch die etwas engere Bügelform und dem Klappmechanismus drückt der 118er mir oberhalb der Ohren etwas zu stark am Kopf, was wiederum dem geschuldet ist, dass mein Kopf einfach deutlich breiter ist als bei der Mehrheit der Nutzer. Auch durch das unterschiedliche Ausziehen des Kopfbandes und Positionieren auf meinem Kopf kann ich diesen Druck nicht umverteilen. Die Gehäuse sind auch anatomisch passend geformt, was aber bei mir in diesem Fall ein nicht so zufriedenstellendes Resultat gibt, wie im Vergleich beim 128er.

Interessant ist aber, dass jemand mit einem schmalen Kopf den 118er sogar als bequemer empfinden kann, denn durch das engere Kopfband liegt dieses wieder auf dem Kopf vollflächiger auf.

Für kleine und große Ohren gilt das ähnlich, denn der 118er hat zwar auch die dreieckigen Pads, jedoch ist der Innenbereich etwas kleiner und von Innen ist zum Treiber hin eine etwas dickere Unterfütterung. Setze ich den 118er auf, sind meine großen Ohren doch spürbar beengter als mit dem 128er.

Im Ergebnis kann ich festhalten, dass der ADL-H118 für kleine bis mittlere Kopf- und Ohrgrößen geeignet ist, während der ADL-H128 bestens große Kopfe und große Ohren bedient.

 

Klang

Aufgrund der tollen Abstimmung des ADL-H128 hatte ich gehofft, dass wirklich nur Nuancen im Klang verändert wurden und der 118er quasi gleich kling, da die entsprechenden technischen Daten sonst gleich denen des 128er sind.

An dieser Stelle wird es schwierig, denn tatsächlich wurden nur geringe Änderungen vorgenommen. Die Messung zeigt die feinen Unterschiede ganz gut auf. Im direkten Vergleich sind diese auch zu hören und der 128er ist tatsächlich die konsequente Weiterentwicklung hinsichtlich Design und auch tonal in Bezug auf den 118er. Ohne diesen direkten meßtechnischen Vergleich würde ich jedoch den 118er auf demselben Level einstufen wie seinen jüngeren Bruder.

 

 

 

 

Im direkten Vergleich gefällt mir der 128er besser, obwohl der 118er im Tiefbass sogar etwas präsenter ist, wie hier auch zu sehen ist. Beim 118er ist der Gesang zum Teil etwas nach hinten gestellt und mit dem 128er ist gerade im Bereich 700Hz bis 2.000Hz eine leichte Betonung zu hören. Auch die oberen Mitten kommen etwas besser zur Geltung. Insgesamt klingt der ADL-H118 dadurch etwas dunkler. Wie immer ist es eine Frage des Geschmacks, ob einem der eher dunkle H118 besser gefällt oder der etwas heller abgestimmte H128. Neutrale Kopfhörer sind beide nicht, dennoch lassen sich mit beiden Details sehr gut heraushören, trotz dass sie auch ordentlich „reinhauen“. 🙂

 

 

Fazit

 

Wer mit einem 3m-Kabel leben kann, zudem einen geschlossenen HighEnd Kopfhörer für nur 249€ sein Eigen nennen möchte, der soll ruhig beim ADL-H118 zugreifen und bekommt so einen hervorragend abschirmenden Over Ear mit coolem Design und sehr schön spaßig und leich dunkel abgestimmten Klangbild.

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Ein Umstieg vom 128er zurück auf den 118er halte ich jedoch für schwierig, vor allem, wenn man beide im direkten Vergleich hört.

Wer auf das Einklappen verzichten kann und klanglich auch eine leicht hellere Abstimmung erleben möchte, der ist mit dem ADL-H128 besser beraten. Obendrein wird er mit dem hochwertigem 1,2m Furutech Silberkabel geliefert, das insbesondere bei der Nutzung mit einem mobilen Zuspieler unterwegs von Vorteil ist.

Bei beiden Kopfhörern passt letzten Endes der Preis und lediglich die jeweils eigenen Bedürfnisse entscheiden. Auch wenn für mich persönlich der ADL-H128 die erste Wahl ist, kann ich generell keinen der beiden Kopfhörer als unbedingt besser betiteln.

 

 

 


 

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar