Bluetooth Lautsprecher – Trendwoo Beat It mit X-Bass

Die Evolution: Der Nachkomme des Denon Envaya Mini und des JBL Charge 2

Vor einiger Zeit hatte ich den Kitsound Ignite bei einem Bekannten hören dürfen.
Das Design hat mir damals außerordentlich gut gefallen, der Klang war auch gut, jedoch mit 2x 3W und nur 1.000mAh Akku jedoch zu leise und kurze Laufzeit.

Der Trendwoo BeatIt lehnt sich im Design sehr eng an diesen an, wie in dem Video gut zu sehen ist.

Ausstattung
Als ich den Trendwoo BeatIt X-Bass Lautsprecher nun vor ein paar Tagen bei Amazon.de entdeckt habe, kam mir das Design sehr bekannt vor. Tatsächlich sehen sich beide Lautsprecher ähnlich und der Trendwoo gefiel mir auf Anhieb ebenfalls sehr gut.
Der BeatIt wird mit 2x 5W Leistung beworben und mit einem 4.000mAh Akku. Zudem ist aptX als verlustfreie Übertragung mit an Board.
Lediglich die Frequenzangabe mit „140Hz-20kHz“ hat mich zunächst abgehalten diesen Lautsprecher zu bestellen.
Doch als ich die Bewertungen der bisherigen Rezesionen gelesen habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Bass erst ab 140Hz einsetzt und habe ihn einfach einmal bestellt, ohne dass ich große Ansprüche hatte.

Design
Der Lautsprecher wird in einer einfachen Verpackung geliefert und ein MicroUSB-Kabel sowie ein 3,5mm-Klinke-Kabel liegen bei.
Beim Auspacken ist mir sofort das Gewicht des Lautsprechers positiv aufgefallen. Hier heißt es „gut zugreifen“, damit der Lautsprecher nicht gleich aus der Hand rutscht. Mit knapp 18cm x 7cm x 8cm und somit einem Volumen von ziemlich genau 1L zählt der BeatIt noch zu den Miniklangwundern und steht auf der gleichen Stufe wie z.B. der JBL Charge2.
Die komplette Front ist als Lautsprechergitter realisiert und die Rückseite besitzt eine griffig gummierte Oberfläche. Das Gehäuse besteht aus massivem Material, einer Art Metall, welches in einem mittleren grau lackiert ist.
Design und Haptik sind hier stimmig und vermitteln einen hochwertigen Eindruck.

Bedienung
Beim ersten Einschalten meldet sich der Trendwoo BeatIt X-Bass mit recht leisen und kurzen Statustönen, was ich als sehr angenehm empfinde.
Das ändert sich auch zu keiner Zeit und er fängt auch nicht an nervige Voice-Prompts auszugeben. Sehr gut.
Die Status-LED erscheint dezent hinter dem Lautsprechergitter mittig im oberen schmalen Bereich über dem Schallschlitz.
Bevor eine Bluetoothverbindung besteht blinkt diese schnell und sonst leuchtet sie dauerhaft.
Das Bedienfeld besteht aus 4 gummierten Tasten und befindet sich auf der Oberseite des Lautsprechers.
Der Aus-/Einschalter ist als Schiebeschalter ausgeführt und ist neben Line In und Line Out Buchse auf der Rückseite zu finden.

Die Bedienung mittels der Tasten ist intuitiv und hält keine Überraschungen bereit.
Die Plus und Minus Tasten sind doppelt belegt, so dass ein langer Druck ein Lied vor oder zurückschaltet, wobei einzelne Betätigungen die Lautstärke verändern. Hier kann auch sehr schnell einzeln gedrückt werden, der Trendwoo BeatIt interpretiert die Tastendrücke stets korrekt.

Laufzeit
Zur Laufzeit kann ich noch nichts Konkretes sagen. Momentan entlade ich den Lautsprecher noch immer ohne ihn zuvor aufgeladen zu haben.
Das bedeutet, dass er nun schon etwa 6 Stunden zum Teil auch auf maximaler Lautstärke spielt und die Status-LED immer noch dauerhaft blau leuchtet. Laut Bedienungsanleitung wird durch rotes Blinke angezeigt, dass ein Aufladen notwendig wird. Ich bin gespannt, wann das sein wird.
Dann werde ich beim Aufladen per Messgerät die Kapazität messen und schauen, ob der integrierte Akku tatsächlich 4.000mAh aufweist.
Sollte das der Fall sein, könnte der Trendwoo BeatIt X-Bass mit der Spielzeit in etwa Schritt halten mit dem JBL Charge 2 bei etwa gleicher Maximallautstärke.

Klang
Nun komme ich zum eigentlichen Klang. Ich hatte gehofft, die gute Qualität des Kitsound ausmachen zu können, was sich aber nicht bestätigte.
Schon beim ersten Lied fiel mir KEIN Rauschen auf, hier arbeitet tatsächlich der aptX-Codec einwandfrei! Das war schon besser als ich von diesem China-Gerät erwartet hatte. Auch beim 2. Track, ich hatte mir Nils Lofgren – Keith don’t go eingelegt, war ich erstaunt über den außerordentlich kräftigen und erwachsenen Klang.
Um meinen Eindruck zu bestätigen musste wieder „Tout document“ von Feist herhalten, mein all-time-Bass-Teststück. 😉
Was viele Lautsprecher nicht schaffen, nämlich die Basslinie dieses Liedes komplett wiederzugeben, schafft der Trendwood BeatIt sehr gut.
Die Gesangstimme wird hervorragend natürlich wiedergegeben, so dass „Big in Japan“ von Ané Brun mir eine Gänsehaut verpasst.
Der Hochtonbereich wird klar abgegrenzt und brilliant wiedergegeben, auch in dieser Disziplin überzeugt mich der Trendwoo vollauf.
Irgendwie kam mir der Klang aber bekannt vor und ich ich griff in meine Vitrine um den Denon Envaya Mini im Vergleich zu hören.
Ab dem Moment durfte auch meine Frau „mitmachen“ und mir sagen, welcher Klang ihr besser gefällt.
Das Ergebnis erstaunt, 4 von 6 Lieder fielen zu Gunsten des Trendwoo BeatIt X-Bass aus. Ich selbst wollte das was ich höre so erst einmal nicht „glauben“.
Ein „China-Kracher“, der sich wie der Denon anhört und das zu etwas mehr als dem halben Preis? Das kann nicht sein!
So habe ich weiter verglichen und zwischen dem Denon und dem Trendwoo immer wieder umgeschaltet.
Ich versuche mein Ergebnis kurz zusammen zu fassen.
Die 140Hz Angabe zum Trendwoo ist absoluter Unsinn, der spielt noch etwas weiter runter als der Denon und so werden auch 60Hz noch gut hörbar wiedergegeben. Der Trendwoo bedient sich keiner „Klangverbiegungen“ und daher wird keine Frequenz im Bassbereich besonders betont, transponiert oder sonst irgendwie „verbogen“.
Zunächst klingt der Denon da etwas voller, doch bei Liedern mit Tiefbass spielt der Trendwoo deutlich voluminöser.
Die Mitten sind bei beiden Lautsprechern hervorragend und im Bereich der Höhen gefällt mir der BeatIt sogar besser, da er nach oben offener spielt. Auch bei der Endlautstärke ist der BeatIt noch ein Stück lauter als der Denon, spielt aber zugegeben auf maximaler Lautstärke je nach Titel etwas unsauber ohne großartig zu komprimieren oder den Bass zurück zu fahren.
Bereits eine Stufe unter Maximal ist das so nicht mehr der Fall. Der Hersteller gibt das auch so als Lösung an, wenn der Lautsprecher anfangen sollte unsauber zu spielen. Das gefällt mir gut, da hier nicht begrenzend eingegriffen wird, dafür aber die Mitteilung vom Hersteller enthalten ist, dass der Lautsprecher auch übersteuern kann, was durch vermindern der Lautstärke verhindert wird.

Ich darf mich an dieser Stelle outen und sagen, dass ich trotz meiner Lobeshymnen auf den Denon Envaya Mini immer noch mit dem Equalizer etwas nachgeholfen habe, da mir die Höhen und der Tiefbass etwas fehlten. Der Trendwoo BeatIt X-Bass klingt aber in der Grundabstimmung genau so wie ich es liebe. Jeder Optimierungsversuch mittels Equalizer hat den Klang für mich beim BeatIt nur verschlimmbessert. Einzig der Stereo-Effekt ist beim Denon eine Spur ausgeprägter, was aber nur in direkter Nähe auszumachen ist. Für diesen Test benutze ich von VAN das Lied „All as before“, da lösen sich die einzelnen Instrumente vom Lautsprecher und auch beim Trendwoo höre ich die Gitarre und das Schlagzeug gefühlt gute 30cm jeweils neben dem Lautsprecher als Ursprung. Das ist z.B. beim JBL Charge 2 übrigens nicht der Fall. Beim Denon ist der Effekt noch etwa 10cm breiter. 😉

Der BeatIt besitz etwa 30 Lautstärkestufen, welche nicht ganz so fein auflösen wie beim Denon aber gerade in den geringen Lautstärken deutlich kleinere Stufen bieten als es beispielsweise beim JBL Charge 2 der Fall ist. Hinzu kommt, dass der Lautsprecher keinerlei Grundrauschen aufweist, weder über die Zuspielung per Kabel noch über Bluetooth und auch ungeachtet des Betriebs bei maximaler Lautstärke.
Die Verstärkerschaltung ist hier optimal abgestimmt. Dank aptX Übetragungstechnik ist auch zwischen Bluetooth und Kabel kein Qualitätsunterschied zu hören.

Fazit
Kurzum, der Trendwoo BeatIt X-Bass ist haptisch und klanglich aus meiner Sicht einfach der Hammer!

Wer mich jetzt fragt, welcher Lautsprecher ist denn nun unter 100€ die aktuelle Empfehlung, nachdem der Denon ja dort nicht mehr angesiedelt ist, dem antworte ich folgendes: Der Trendwoo BeatIt X-Bass, der bessere Denon Envaya Mini!

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar