1More Triple E1001LGNT (Lightning) In Ear Kopfhörer im Test

Nach dem großen Erfolg des 1More Triple Kopfhörers als einer der besten Kopfhörer für unter 100€ ist er zusammen mit seinem großen Bruder, dem Quad, der erste In Ear Kopfhörer, welcher THX zertifiziert wurde. Apple Kunden der neuesten Gerätegeneration werden sich diese tollen Kopfhörer an Ihren Geräten nicht mehr vergnügen können, Dank der Beschränkung auf den Lightning-Port als nur noch einzige kabelgebundene Schnittstelle.

Moment… das stimmt nicht, denn 1More hat dem Triple nun ein Upgrade in Richtung verschafft und bietet ihn nun auch als reine Lightning-Variante an.

Inhalt

  1. Verpackung
  2. Technik
  3. Tragekomfort und Bedienbarkeit
  4. Ist der E1001L der bessere Triple?
  5. Klang
  6. Hörproben
  7. Galerie

 

1. Verpackung

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Mir sei gestattet, dass ich mir den folgenden Text aus meinem Artikel zum Quad entleihe – dieser ist hier zu finden – , doch die Präsentation des Triple ist quasi identisch.


Zitat:

Ohne zu übertreiben darf ich sagen, dass ich bisher noch keine Präsentationsverpackung wie die des 1More Quad in den Händen gehalten habe, die mir besser gefallen hätte. Der stabile Karton wirkt vor mir stehend wie ein hochwertiges Buch mit schwarzen Einband mit Magnetverschluß. Auf der Vorderseite ist schön dezent und doch abgesetzt genug ein angedeuteter roter Akustikimpuls als wellenförmige Darstellung zu sehen, der das 1More Logo unterstreicht. Das Motto „hear more“ ist ebenfalls zu finden und verspricht viel.

 

Nach dem Öffnen des “1More-Buches“ erwartet mich ein stilvoller Anblick. Im „Einband“ sind skizzenhafte technische Details sehr schön in Szene gesetzt. Zum einen mit handschriftlichen Vermerken und Erklärungen, warum der Quad klingt wie er klingt, und zum anderen durch technische Zeichnungen und physikalische Formeln. Bravo.

 

2. Technik

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Hinsichtlich der Schallgeber, also deren Aufbau und der Aluminium Gehäuse, gibt es keinerlei Unterschiede zum „normalen“ Triple. Ein dynamischer Treiber sorgt für den Bassbereich und zwei Balanced Armatures geben Mitten und Hochton wieder. Das 1,5m lange Kabel ist flexible und verhedderungsfrei zugleich. Die Unterschiede bestehen mit dem Lightning-Stecker und dem kombiniertem Kabelfernbedienungsverstärkersplitter. Die fest verdrahteten Kabel empfinde ich nicht als Nachteil , denn diese werden mittels einer festen Alu-Röhre etwa 2 cm vom Gehäuse weggeführt. Das ist zum einen beim Einsetzen und Herausnehmen sehr hilfreich und zudem wird das Kabel geschont, dabei ist kein Knicken zu erwarten. Andere „gefährliche“ Situationen, dort an der Stelle eine Unterbrechung zu provozieren, fallen mir nicht ein.

Die Leistungswerte des Triple L entsprechen denen, die auch mit einem analogen Triple erreicht werden können, wobei die Impedanz eigentlich uniteressant ist.

Zur Vollständigkeit habe ich Folgendes der 1More-Seite entnommen

Typ: In-Ohr • Farbe: schwarz und gold • Kabellänge : 1,2 m • Stecker: 3,5-mm-Gold überzogen • Wired Materialien: Kupferlackdraht • Frequenzbereich : 20-40,000 Hz • Empfindlichkeit: 99 dB • Impendence: 32 Ω • Nennleistung: 5 mW • Gewicht: 18 g • Modell: E1001LG

 

3. Tragekomfort und Bedienbarkeit

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Die In Ears lassen sich Dank der 6 zusätzlich mitgelieferten Tipps, von denen 3 Paar Silikon und 3 Paar Foam-Tipps sind, optimal anpassen und sehr schnell in die Ohren einsetzen. Dabei hängt das Kabel nach unten, was zu erhöhtem Körperschall führen kann im Vergleich zu über den Ohren getragenen Kabeln. Negativ ist mir das bei dem Triple aber nicht aufgefallen.

Die im Gehäuse für den Verstärker untergebrachte Fernbedienung besteht aus einem einzigen kleinen Joystik mit 5 Tastern. Hängt die Fernbedienung an der Brust herunter mit dem Joystik vom Träger wegzeigend, dann entsprechen die Bewegungsrichtungen unten=leise, oben=laut, rechts=skip vor, links=skip zurück und ein Druck auf den Knopf ist Play/Pause.

Bei den ersten Benutzungen war ich verwirrt, denn ich nahm die Fernbedienung so hoch, dass ich darauf gesehen habe und das auch noch beliebig verdreht. Daher änderte sich mal oben und unten oder links und rechts. Daher hier nun diese genaue Beschreibung, damit ist die Bedienung immer gleich. 😉

 

Wenn das sichergestellt ist, dann funktioniert der Joystick auch einwandfrei. Die Druckpunkte sind sehr gut und auch die Bewegungswege sind angenehm ausgearbeitet. Es ist nicht mehr nötig das iPhone per Touch zu steuern, denn die aktive Anwendung ist so perfekt fernbedienbar.

Verstauen lässt sich der In Ear auch prima Dank des mitgelieferten Hardcase. Der Deckel wird magnetisch verschlossen. Dieses Case ist das gleiche, wie es auch beim Quad mitgeliefert wird. Sehr gut!

 

4. Ist der E1001L der bessere Triple?

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Apples Vision ist ein Smartphone, das komplett ohne jegliche Kabel auskommt. Der erste auch logische Schritt ist es natürlich, mögliche Redundanzen zu eliminieren. So dient die 3,5mm Klinke-Buchse ausschließlich zum Anschluss eines Kopfhörers oder Headsets. Natürlich führt der Wegfall dazu, dass geliebte analoge Kopfhörer nicht mehr genutzt werden können. Und natürlich gibt es schon längst Geräte, welche mittels Bluetooth kabellos kommunizieren. Also weg damit.

Dennoch gibt es mittlerweile viele gute und auch leider schlechte Adapter, die den Anschluss der liebgewonnenen kabelgebundenen Kopfhörer wieder zulassen, denn nicht jeder mag sein zum Teil auch sehr teures Zubehör auf Rente schicken. Doch aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die sonst so genialen Kopfhörer plötzlich anders klingen, oder nicht mehr laut genug sind oder aber auch plötzlich verzerren, diesen Adaptern sei Dank. Auch da gibt es Ausnahmen, das möchte ich nicht unerwähnt lassen, über welche ich auch bereits hier und hier berichtet habe.

Der Königsweg ist jedoch, wenn der Hersteller des Kopfhörers selbst sich der Sache annimmt, so wie es 1More gemacht hat. Der Triple hat kurzerhand einen eigenen, kleinen und hochwertigen Kopfhörerverstärker und ein Lightning-Stecker verpasst bekommen. Dadurch ist der Triple L natürlich nur noch ausschließlich mit Apple Geräten nutzbar, die mindestens über iOS 10.1 und einen Lightning-Port verfügen. Der große Vorteil ist, dass die Zuspielkette bis hin zu den Ohren komplett optimiert ist. So werden die Musikdaten digital übermittelt und erst mit dem integrierten DAC im Triple L dekodiert, verstärkt und weiter an die Schallgeber gegeben. So wird ein Maximum an Verlustfreiheit sichergestellt. Natürlich bedarf das auch geeignetem Quellmaterial, ein einfacher Spotify-Stream wird hier keine klanglichen Vorteile gegenüber der herkömmlichen rein analogen Übertragung bringen. Doch wer HighRes Musik mit seinem Smartphone hört, der kann vom 1More Triple L profitieren.

 

5. Klang

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Und so klingt der Triple. Richtig gut! Sehr gut! Sogar Perfekt?

Perfektion ist bei gefühlt erlebten Dingen sehr individuell, deswegen darf ich sagen, dass aus meiner Sicht kein Kopfhörer für alle jemals perfekt klingen wird. Auf ein „sehr gut“ kann ich mich da schon eher einlassen.

Der Triple macht technisch keine Fehler. Auch auf maximaler Lautstärke spielt er auch die fettest abgemischten Stücke sauber und verzerrungsfrei. Tonal kommt nun wieder die subjektive Bewertung ins Spiel. Insgesamt erlebe ich ihn als spaßig abgestimmt mit einem überdurchschnittlich akzentuierten Hochton, also bildlich eine Badewanne, deren Oberkante im Kopfbereich höher ist als am Fußende. Das verleicht ihm irgendwie auch einen eher analytischen Charakter. Der Quad von 1More geht da etwas ausgeglichener zur Sache, was mir persönlich mehr entgegen kommt. Anhand einiger Hörbeispiele beschreibe ich meine Eindrücke mit dem Triple zur genaueren Verdeutlichung. Unterstützend sind Spotify-Links eingearbeitet, ein Klick genügt.

 

Anmerkung:

Während der Hörproben ist mir aufgefallen, dass meine Kritikpunkte sich darstellen, wenn ich eher laut höre. Beim entspannten leisen Hören bis gefühlt „Zimmerlautstärke“ komme ich persönliche mit der oben beschrieben Abstimmung besser zurecht. Der Bass stört mich lauter gehört ebenfalls nicht, jedoch passt für mich die Abstimmung Gesang zu oberen Mitten und Hochton bei einigen Stücken nicht zueinander, was mir aber eben nur beim lauten Hören im Wohnzimmer auffällt. Am iPhone mobil und unterwegs betrieben, ist das aufgrund der Umgebungsgeräusche auch nicht auffällig gewesen. 

 

6. Hörproben

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Eher ungewöhnlich für mich fange ich mit dem Metall-Genre an. Mit „Getaway“ von „Long Distance Calling“ entfaltet der Triple L sich in diesem Genre für meinen Geschmack optimal. Sein eher analytischer Charakter kommt diesem Stück sehr entgegen, da dessen Mastering auch eher „dumpf“ erfolgt ist und der Triple L dennoch alle feinen Akzente gut herausarbeitet. Der Bass drückt ordentlich. Die Kicks sind wie erwartet jedoch ein wenig weich geraten. Dennoch eine tolle Vorstellung des Triple L in Anbetracht seines günstigen Preises und dafür, dass er an allen iOS Geräten neuester Generation direkt betrieben werden kann.

 

Im Bereich Jazz möchte „Gamut Warning“ vom „Helge Lien Trio“ nennen. Sehr minimalistisch, Kontrabass, Klavier und Schlagzeug. Hier arbeitet der Triple L alle Details sehr schön heraus. Sehr leise Klänge, die mit anderen Kopfhörern leicht überhörbar sind oder zu „smooth“ klingen, kommen gut zur Geltung. Das Klavier ist jedoch einen Hauch zu hell, das ist aber wie immer eine Frage des persönlichen Geschmacks.

 

„Fat Roller“ von „Boris Blank“ ist ein Stück ganz in Anlehnung an Yello mit etwas mehr Drive. Viele Kopfhörer deuten den Tiefbass in diesem Stück nur an, doch mit dem Triple L kommt er mit Druck und entsprechendem „Nachhall“ gut zur Geltung. Der sehr präsente Hochton passt dazu. Einziger Kritikpunkt ist, dass der Mittenbereich etwas vordergründiger spielen dürfte.

 

Abschließend möchte ich noch ein komplettes Album nennen, das mit Triple L einfach nur 49 Minuten hindurch Spaß macht! 

Eines meiner Lieblingsstücke vom Album „Tears of Joy“ von Antonio Forcione ist „Landmark“ und ganz besonders dort schaffen es viele Kopfhörer nicht, die Fülle zu erzeugen, die ich mir wünsche. Ganz anders mit dem Triple L. Hier passen Tiefe Töne als auch Mitten und Höhen perfekt und es ist ein Genuss dieses Akustik-Album anzuhören.

 

7. Fazit

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Ich kann es im Prinzip ganz kurz machen:

Perfekt für mobilen Musikgenuß! Das Must-Have-Zubehör für iOS-Geräte ab iOS10.1 mit Lightning Port!

 


Der 1More Triple Lightning kann hier direkt im 1More-Shop für derzeit nur 129,-€ bestellt werden.

Im Normalfall kostet er 20€ mehr. Beide Preise sind super angesichts der Leistung!


 

8. Galerie

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Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar