Auf den Punkt gebracht – Sony MDR-X1000 im Test

Derzeit erfreuen sich Bluetooth ANC Kopfhörer zunehmender Beliebtheit. Sie versprechen ungestörten Musikgenuß bei kabelloser Freiheit. Sony bietet bereits mit dem WH-1000XM2 die 2. Generation an und so ist der MDR-X1000 bereits für um 250,- € zu haben.

Lohnt sich dessen Kauf auch heute noch?

 

Auf den Punkt gebracht…

 


 

ANC

Der MDR-X1000 bietet aus meiner Sicht das beste Acoustic Noise Cancelling, das ich bisher gehört habe bzw. höre ich eben mit dem Sony Kopfhörer so gut wie nichts mehr von aussen. Im Wohnzimmer aufgesetzt während der Fernseher läuft bin ich verblüfft, dass ich auch mit Konzentration der Flimmerkiste akustisch nicht mehr folgen kann. WOW!

Das selbe Erlebnis habe ich vor der Tür, weder Straßenverkehr noch der brummelnde Geräuschteppich des Tages ist mit eingeschaltetem ANC noch zu hören. Andere Herssteller mischen gern ein deutlich hörbares Rauschen hinzu. Beim Sony ist das nicht der Fall bzw. nahezu unhörbar. Wer einfach mal seine Ruhe haben möchte, der kann den MDR-X1000 auch einfach so aufsetzten und die Stille genießen. Perfekt!

 

 

KLANG

Bitte unbedingt aufpassen, dass vor dem Musikhören die persönliche Anpassung des Kopfhörers vorgenommen werden, bei dem der Kopfhörer sich auf die Reflektionen innerhalb der Cups einstellt. Ohne die Anpassung war ich beim ersten Hören arg enttäuscht, denn irgendwie passten die Mitten überhaupt nicht und im Hochton irgendwie langweilig. Doch sofort mach dem Einmessen entstand ein ganz anderer Eindruck. Nämlich folgender.

Klanglich gefällt mir nach dem Einmessen die Signatur des Sony MDR-X1000, ohne einen direkten Vergleich zu haben, besser als die von anderen ANC Kopfhörer, die ich in der letzten Zeit in Geschäften oder bei Bekannten gehört habe. Mit oder ohne ANC, der Sony erfüllt meinen Anspruch an sehr gute Klangwiedergabe. Dank aptX sind kaum Verluste mit entsprechendem Quellmaterial vorhanden. Die Bässe sind leicht betont und konturiert ohne die Mitten zu überdecken. Stimmen werden ungeschönt und unverfärbt wiedergegeben und in Sachen Brillanz und hochton trifft der Sony genau meinen Geschmack. Nicht zu hell und dennoch werden alle Details sehr schön detailliert abgebildet. Die Bühne ist für einen geschlossenen Kopfhörer recht weitläufig, kommt aber an einen offenen Kopfhörer nicht heran. Tonal ist der Sony MDR-X1000 für mich nahezu perfekt.

 

SONSTIGES

Die Funktion, durch Handauflegen rechts die Mikrofone als Richtmikrofone zu nutzen und die Aussengeräusche sogar nich zu verstärken, ist super. Durchsagen sind so sogar besser zu verstehen, als ohne Kopfhörer. Der Tragekomfort ist hervorrangend, zumal der Kopfhörer sehr leicht ist.

Das Design gefällt mir sehr gut, die Verarbeitung ist einwandfrei und wirkt robust. Es gibt ballerdings vereinzelt Meldungen im Netz, dass einige Kopfhörer Materialbrüche im Bereich des Klappgelenks aufweisen. Ob das aber öfters als bei anderen Kopfhörern der Fall ist, ist nicht belegt.

 

PRO & KONTRA

Der MDR-X1000 stellt mich in Sachen Funktion, Handhabung, ANC und Klang vollauf zufrieden und eigentlich ist das genau mein BT ANC Kopfhörer.

Was für mich allerdings das ausschlagende Kriterium ist, warum ich den MDR-X1000 nicht für meinen persönlichen Gebrauch gekauft habe, ist der Hitzestau unter den sehr gut abdichtenden Ohrpolstern aus Kunstleder. Schade eigentlich, denn schon nach wenigen Minuten fange ich unter den Polstern an zu schwitzen.

 

FAZIT

Wer keine Probleme mit einer zu starken Wärmeentwicklung unter den Ohrpolstern hat, der sollte sich unbedingt mit dem Sony MDR-X1000 beschäftigen. Wer ihn für um 250,-€ ergattern kann, der sollte dann unbedingt zuschlagen.

 

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar