Yinyoo NY06 im Test – Toller Hybrid-IEM aus dem Reich der Mitte

Es gibt unzählige Hersteller gerade von IEMs, die hier in Deutschland nicht unbedingt bekannt sind, dazu gehört auch Yinyoo. Umso interessanter ist es, was dieser Ohrhörer aus dem Reich der Mitte so leistet.


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Der NY06 wurde mir zu Testzwecken kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ist er für knapp 47€ erhältlich bei Amazon


Lieferumfang

Der Yinyoo NY06 wird in einem kleinen, schwarzen Karton mit dem nötigsten Zubehör geliefert, was bedeutet, dass neben dem austauschbaren 2-Pin-Kabel drei Sätze Silikon-Tips enthalten sind, sonst weiter nichts.


Verarbeitung

Die Gehäuse des NY06 sind aus Metall gefertigt. Es gibt weder auffällige Spaltmasse oder Grate noch Beeinträchtigungen der Oberfläche. Die Stecker des Kabels lassen sich problemlos in die Gehäuse einstecken. Die Verarbeitung insgesamt ist sehr gut.


Technik

Im Inneren sind je Seite zwei dynamische und ein Balanced Armature Treiber für die Klangreproduktion zuständig. Die Impedanz liegt bei 15 Ohm und der Wirkungsgrad bei 105dB /mW. Das Anschlußkabel ist 1,2m lang und verfügt über einen 3,5mm-Stereo-Klinke-Stecker.

Tragekomfort

Die Form der Gehäuse ist einfach gehalten. Wer eine 3D-Paßform sucht, sucht hier vergebens. Trotzdem sitzen die NY06 hervorragend in mein Ohr und das Tragen wird auch nach mehreren Stunden nicht unangenehm. Die Kabel werden um die Ohren herumgeführt, wobei nach dem Split die Zuleitungen links und rechts durchaus hätten ein wenig massiver ausfallen dürfen. Stets ist das Auseinanderrollen des Kabel etwas tricky, da sich eben diese dünnen Zuleitungen gern irgendwie immer nicht so einfach vom übrigen Kabel trennen wollen.


Klang

Der Yinyoo NY06 ist in Bezug auf den Klang ebenfalls eine durchaus positive Überraschung in 2019 im IEM-Bereich aus Fernost für mich. Für nur um 50€ gibt es einen Kopfhörer, den ich in den Bereich authentische Wiedergabe einstufen möchte und vom Tiefbass bis in die obersten Höhen alles richtig macht. Tonal spielt er eher ausgewogen und neutral auf, wobei er nicht langweilig klingt. Er ist gerade so gesoundet, dass er maximal langzeittauglich ist und trotzdem aufgeregt aufspielen kann. Das ist gewährleistet durch seine sehr gute Basswiedergabe, durch den absolut stimmigen Mittenbereich und den wohl dosierten Hochton mit absolut sauberer Trennschärfe.


Vergleich

Der Tin Hifi T2 Pro ist im Hochton deutlich fordernder, während er im Bassbereich etwas flacher abgestimmt ist, was ich weder als schlechter oder besser bewerte. Der NY06 hat gegenüber dem T2 Pro eine leichte V-Abstimmung. Der T2 Pro ist deutlich flacher abgestimmt, wobei seine sehr leichte Anhebungen im Bass und Hochton durchaus hörbar sind. Insbesonder die oberen Mitte gehen beim T2 Pro leicht nach vorne. Der T2 Pro ist der insgesamt deutlich heller klingende IEM von beiden.

Der neulich vorgestellte KZ ZSN ist im Klang ebenfalls spaßiger abgestimmt, sprich im Bassbereich und insbesondere im Tiefbass legt er ordentlich etwas drauf, was bedeutet, dass er bei 30Hz mit etwa 6dB mehr dabei ist. Auch ab den oberen Mitten spielt der ZSN im Vergleich kräftiger. Da er jedoch auch den wichtigen Bereich 2-4kHz ebenfalls mehr betont, klingen im ersten Moment beide nicht komplett unterschiedlich.

In diesem Dreiergespann klingt der NY06 vordergründig erst einmal ein wenig „langweilig“, doch spätestens bei komplexer Musik hat er die Nase vorn, da er alle Frequenzbereiche ausgeglichener bedient.


Fazit & Bewertung

Den NY06 kann ich uneingeschrängt empfehlen, sobald der Tragekomfort gegeben ist und eine annähernd neutrale, ich nenne es angeregt authentische Abstimmung, gefordert ist.
Für um 50€ als ChiFi einer der besten IEM aus Fernost, der im Laufe meiner Testphase nun auch direkt über Amazon erhältlich ist.

Bewertung

  • Tiefbass
  • Bass
  • Mitten
  • Brillanz / Hochton
  • Dynamik
  • Räumlichkeit
  • Design / Verarbeitung
  • Kabel
  • Tragekomfort
  • Preis
4.3

Galerie

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar