Tin Audio T3 im Test – Fantastischer hybrid IEM von Tin Hifi aus dem Reich der Mitte

Tin Hifi ist mit dem 3. Wurf am Start. Nach dem T2 und dem T2 Pro nun auch der T3. Wie dieser Ohrhörer aus dem Reich der Mitte so klingt? Dazu nun mein Eindruck…


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Der Tin Hifi T3 wurde mir zu Testzwecken kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ist er für knapp 70€ erhältlich bei Amazon


Lieferumfang

Der Tin Audio T3 wird in einer recht großen Verpackung geliefert. Im Vergleich zum T2 oder T2 Pro hat diese ein etwa doppeltes Volumen während die innen liegende Aufbewahrungslösung nicht einfach nur eine Schachtel ist, die nach dem Auspacken in der Schublade verschwindet. Vielmehr eignet sich diese edle in blau gehaltene Schatulle als Präsentationsaufbewahrung, da in der Front ein Fenster eingearbeitet ist, durch das die Treibergehäuse betrachtet werden können.
Enthalten sind mehrere Tips in unterschiedlichen Größe und zudem Memory Foam Tips in der Farbe Hellgrau, beim T2 waren diese in blau gehalten. Ein Kabel mit 3,5mm Stereo-Klinke Stecker und MMCX-Steckern für den Anschluss an die Treibergehäuse ist ebenfalls im Lieferumfang beinhaltet.


Verarbeitung

Die Gehäuse des T3 sind aus Metall gefertigt. Es gibt weder auffällige Spaltmasse oder Grate noch Beeinträchtigungen der Oberfläche. Die MMCX-Stecker des Kabels lassen sich problemlos in die Gehäusebuchsen einstecken. Das beiliegende MMCX Kabel ist schon der erste Kracher und schlicht und ergreifend absolute Spitzenklasse! Als Zubehör im Markensegment würde das Kabel allein wahrscheinlich für den doppelten Preis des T3 angeboten werden. Bisher kenne ich nur meinen Favoriten, den iBasso iT04, bei dem ein ähnlich hochwertiges Kabel im Lieferumfang vorhanden ist, wobei das Kabel von Tin Hifi „nur“ mit einem 3,5mm Stereo-Klinke Stecker geliefert wird, das vom iT04 hingegen ist symmetrisch ausgefertigt und wird mit zusätzlichem Stereo-Adapter geliefert. Trotzdem ist allein schon das Kabel beim T3 ganz großes Kino.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass das Kabel vorgesehen ist, über die Ohren gelegt zu werden. Da die Gehäuse des T3 es jedoch hergeben, auch mit einem gerade herunterhängendem Kabel betrieben werden zu können, wäre diese Zwangsführung um die Ohren nicht notwendig gewesen. Egal, das Kabel ist und bleibt absolute Spitze und die Verarbeitung des T3 InEar ist insgesamt hervorragend!


Technik

Im Inneren sind je Seite ein dynamischer und ein Balanced Armature Treiber, dieser vom bekannten Hersteller Knowles, für die Klangreproduktion zuständig. Mit nur 16 Ohm Impedanz und einem Wirkungsgrad von 95dB /mW lässt sich der Tin Audio T3 noch recht einfach antreiben, wobei er jedoch gegenüber anderen IEM Vertretern ein wenig mehr Leistung benötigt, um auf den gleichen Lautstärkepegel zu kommen. Ein Fiio M6 als Zuspieler reicht jedoch schon aus, um eine ohrenbetäubende Lautstärke zu erreichen.

Tragekomfort

Die Form der Gehäuse ist einfach, quasi zylindrisch gehalten. Somit kann der T3 theoretisch auf unterschiedliche Art und Weise getragen werden und sitzt stets sehr gut. Es gibt keine Punkte, an denen er im Ohr anliegt und drücken könnte. Lediglich durch das mitgelieferte Kabel wird der Abgang des Kabels definiert, da die Über-Ohr-Formung des Kabels diese vorgibt. Das Auseinanderrollen des Kabels ist ein weitere Stärke bei der Handhabung, denn dieses Kabel entwirrt sich quasi beim Herunterfallen-Lassen selbständig.


Klang

Oft ist es leider so, dass die inneren Werte oft mit den äußeren nicht mithalten können. Doch beim Tin Audio T3 stimmt auch der Klang. Mit seiner Klangsignatur trifft er genau meinen Nerv und enttäuscht auch nach langem Hören nicht. Er bietet mir genau das, was ich mag, nämlich einen betonten und sauberen Tiefbass mit einem Oberbass, der Kickdrums gut darstellt ohne jedoch dabei zu übertreiben. Gesang steht beim T3 nicht im Vordergrund, wird aber klar und deutlich und nahezu unverfärbt wiedergegeben. Im Punkt obere Mitten legt der T3 wieder etwas zu und im Bereich Brillanz und Hochton gibt er noch einmal einen kleinen Kick mit, ohne aber die zum Teil Überbetonung des T2 Pro zu haben. Für mich ist der T3 in allen Belangen ein fast perfekter, eher warm spielender ChiFi IEM mit super Details und angeregter Brillanz.


Vergleich

Der Tin Hifi T2 Pro ist tonal deutlich flacher abgestimmt, wodurch er im Hochton deutlich fordernder wirkt, während er im Bassbereich gegenüber dem T3 flacher abgestimmt ist. Der T3 geht im absolut gesehen im Hochton sogar noch etwas präziser und energischer vor, was sich angesichts des betonten Bassbereich relativiert. Den T3 „dreht“ man einfach nicht so weit auf, als dass der Hochton zu fordernd wird. Insgesamt ist der T3 aber unaufgeregter abgestimmt und wirkt gegenüber dem T2 Pro relaxed wohingegen dieser hell & analytisch klingt.


Fazit & Bewertung

Der Tin Audio T3 ist für knapp 70€ bisher der beste hybrid IEM aus dem ChiFi-Lager, den ich bisher gehört habe und der meinen Geschmack ideal bedient. Das Paket wird zudem abgerundet durch das absolut begeisternde Kabel.

Bewertung

  • Tiefbass
  • Bass
  • Mitten
  • Brillanz / Hochton
  • Dynamik
  • Räumlichkeit
  • Design / Verarbeitung
  • Kabel
  • Tragekomfort
  • Preis
4.7

Video & Galerie

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar