Stationärer Lautsprecher – Peachtree Audio „Deepblue2“

Deepblue2? Peachtree Audio? Was ist das?

Nie gehört…

Mir ging es so, bis ich auf der US-Seite von Amazon über diesen stationären und doch portablen Lautsprecher gestoßen bin.

Hier der erste Eindruck…


Technik & Design

Bei dem Deepblue2 von Peachtree Audio handelt es sich um einen stationären aktiven Lautsprecher, der sowohl Signale zugespielt über Bluetooth mit aptX-Protokoll als auch über optischem TOS-Link und über AUX mit 3,5mm-Klinke-Eingang verarbeiten kann.
Der Lautsprecher selbst ist mit etwa 10L Volumen schon ordentlich groß und mit 6,4kg auch einhändig von einem Raum zum anderen gut tragbar, dennoch ist er damit deutlich kleiner und leichter als z.B. nur ein ordentlicher Standlautsprecher einer Stereoanlage.
Mit 440W Gesamtleistung liegt der Deepblue2 jedoch mit seinen technischen Leistungsdaten im Bereich einer ausgewachsenen HiFi-Anlage. Die Leistung teilt sich auf ein Drei-Wege-System so auf, dass das gemeinsame Basschassis mit maximal 220W angesteuert wird und die Mitten und Höhen mit jeweils 110W.

Der Deepblue2 ist kein Spielzeug oder nur ein kläglicher Ersatz für eine ausgewachsene HiFi-Anlage. Im Gegenteil, der Deepblue2 ist HiFi!
Peachtree Audio hat sich mit der Deepblue-Serie ganz auf den aktuellen Markt der mobilen Endgeräte konzentriert. Dort besteht keine Notwendigkeit CDs direkt abspielen zu können oder einen 5.1 Klangteppich haben zu müssen. Somit wurde erst der Deepblue entwickelt, der nun mit dem Deepblue2 einen mehr als würdigen Nachfolger gefunden hat.
Im Aussehen gefällt mir das aktuelle Design des Deepblue2 deutlich besser als beim Vorgänger. Das Gehäuse ist spaltfrei verarbeitet und äußerst stabil.
Während des Betriebs treten keinerlei Resonanzgeräusche oder klappernde Störgeräusche auf, die bei anderen Geräten durch schwingendes Material gelegentlich z.B. im Innenraum hervorgerufen werden. Auch die Entkopplung zum Untergrund ist wirklich gut gemacht durch eine Art „Gummi-Füße“ welche kegelförmig zulaufen.
Vibrationen übertragen sich so nur minimal auf die Standfläche. Das ist ordentlich durchdacht und umgesetzt. Die Grundform ist schlicht und doch edel.
Unterstrichen wird das durch das Bedienfeld. Die Sensortasten befinden sich dezent beleuchtet auf der Oberseite des Lautsprechers und die Anzeige für die Lautstärkeeinstellung sowie eingestelltem Basslevel wird durch dezent leuchtende LEDs signalisiert, welche zum einen oben auf dem Gerät und zum anderen frontal im oberen Bereich zu sehen sind. Das ist sehr praktisch, denn bei Fernbedienung auf dem Sofa sitzend ist die Anzeige somit gut sichtbar.
Perfekt ist die Umsetzung, dass die Anzeige nach ein paar Sekunden gedimmt und ausgeschaltet wird, so sind beim Fernsehgucken keine störenden LEDs zu sehen.
Selten, dass solche kleinen Dinge so gut durchdacht sind! Die Verarbeitungsqualität insgesamt kann ich nur mit top bezeichnen!

Der Deepblue2 hält sich in diesem Bereich schon ganz klar in der Referenzklasse auf.

Klang

Den Klang kann ich selbst in Folgendem vom Deepblue2 bewerten und Vergleiche zu meiner schon etwas älteren 5.1-Pioneer-HiFi-Anlage ziehen.
Als ich den Lautsprecher auspackte und in Betrieb genommen habe, habe ich kurz darauf den Deepblue2 über TOS-Link mit meinem TFT-Fernseher verbunden und ihn direkt unter diesen dauerhaft platziert. Dank der mitgelieferten Fernbedienung ist das die perfekte Stelle für den Deepblue2.
Zunächst wollte ich wissen, wie denn nun das normale Fernsehprogramm damit klingt. Wie zu erwarten schon deutlich besser, als mit den eingebauten Pappen im TFT selbst. Aber das kann ja kein Maßstab sein. Also habe ich erstmal über Amazon-Prime Michael Jacksons „This is it“ Video angesehen. Das war schon beeindruckend.
Dabei habe ich immer wieder mit meiner 5.1 Anlage von Pioneer verglichen. Hinsichtlich Lautstärke kommt der Deepblue2 nicht ganz an die Pioneer-Anlage heran, doch dafür ist er klanglich eine ganz andere Liga. Ich dachte, das Home-Cinema-Center klingt schon sehr gut, doch da muss ich nun meine Ansicht korrigieren.

Der Deepblue2 bringt gnadenlos tiefe und saubere Bässe, die sich mittels der Fernbedienung anheben oder abschwächen lassen, je nach persönlichem Geschmack.
Die Räumlichkeit ist natürlich nicht mit dem 5.1-Surround-Klang vergleichbar, doch die Abstimmung des Deepblue2 gefällt mir deutlich besser als die der etwas betagten Pioneer-Anlage.

Im zweiten Schritt lag es nahe, nun noch einen Film anzusehen. Da kam mir Battleship gerade recht und auch da muss ich sagen, hat mich der Deepblue2 mehr überzeugt als meine Pioneer-Anlage. Klanglich ist das wirklich Kino-Sound. Da drückt der Bass so, dass Erdbeeben fühlbar sind noch bevor die Kamera die Szene eingefangen hat und auch offensichtlich darstellt. Beim Pioneer-Sysstem klappt das nicht wirklich.
Nun ist es auch so, dass ich als zur Miete Wohnender kaum Filme so laut wie im Kino ansehen kann. Die Pioneer-Anlage benötigt aber eine Mindestlautstärke um
eben dieses Kinofeeling zu erzeugen, da würden mir aber nicht nur die Nachbarn schnell die rote Karte zeigen sondern auch die Kinder aus den Träumen geweckt werden.
Der Deepblue2 schafft das aber schon bei geringen Lautstärken dank des separat regelbaren Bass-Chassis zu realisieren.
Was bei Michael Jackson mitunter zu viel war, kommt hier gerade recht. Das ist echt atemberaubend.
Das Kino-Filme sowieso ganz anders abgemischt sind als Musik, kommt das dem Deepblue2 als Kino-Lautsprecher sehr gelegen.

Wie sieht es aber in der von mir meistgenutzten Kategorie „Musik“ aus?

Der Deepblue2 macht auch hier eine tolle Figur. Der Stereo-Effekt etwa 3m entfernt auf dem Sofa sitzend ist gut. Auch hier läßt sich der Klang mittels der Bassregelung sehr schön nach dem persönlichem Geschmack einstellen. Die Mitten und Höhen lassen sich nicht am Lautsprecher selbst beeinflussen, was aber für mein Dafürhalten nicht notwendig ist. Der Deepblue2 klingt direkt aus dem Karton und mit der Möglichkeit den Bass anpassen zu können für mich schon optimal.
Die Leistungsangabe 440W darf jedoch nicht überbewertet werden. Der Deepblue2 ist schon mächtig laut, dass ich ihn nur kurz bei voller Lautstärke betrieben kann.
Obwohl mitunter bei recht leisen Aufnahmen schon fast bis auf Maximallautstärke geregelt werden kann, um in den Bereich Party-Beschallung zu kommen. 😉
Auch darf man nicht vergessen, dass der Lautsprecher insgesamt von einem Punkt aus verteilt während andere Systeme im Raum verschiedene Lautsprecher verteilt haben und so der Lautstärkeeindruck noch einmal anders ist.

Mir persönlich geht es aber weniger um die maximal mögliche Endlautstärke als ein HiFi-System zu haben, welches für viele Anforderungen ein Optimum bietet.
Genau das schafft der Deepblue2. Für meine Bedürfnisse ist das der perfekte Lautsprecher für meinen Wohnbereich.
Ob nun ein Musikvideo, ein Kinofilm oder Musik wiedergegeben wird, der Deepblue2 ist in allen Sparten zu Hause.
Das wird erreicht, indem Peachtree Audio neben der Möglichkeit der sinnvoll gehaltenen Klangbeeinflussung auch für die verschiedenen Schnittstellen gesorgt hat. Bei Bluetooth wird mittels aptX verlustfrei übertragen und vom Fernseher kommen die Daten in digitaler optischer Übertragungsform. Audiowiedergabe in höchster Qualität!

Fazit

Wer eine hervorragend verarbeitete und klangstarke HiFi-Anlage der Generation „MP3“ bzw. „FLAC“ sucht, der liegt mit dem Deepblue2 von Peachtree Audio goldrichtig! Der Klang ist einfach fantastisch!

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar