ifi Audio iONE Nano im Test – hochdynamischer Mini-DAC

Den iONE Nano hat mir ifi Audio zusammen mit dem Pro iCAN geschickt, um eine adäquate Zuspielung für den analogen Flaggschiff-Kopfhörerverstärker zu gewährleisten. Allerdings hat mir der kleine Helfer gut gefallen, so dass ich ihm einen eigenen Artikel widme, auch wenn er vergleichsweise kurz ausfällt.


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Der iONE Nano wurde mir direkt von ifi Audio leihweise zur Verfügung gestellt.


1. Verpackung und Zubehör
2. Design & Verarbeitung
3. Technik & Handhabung
4. Spielpartner & Spielfreude
5. Klang & Klangvergleich
6. Fazit & Bewertung
7. Video & Galerie


1. Verpackung & Zubehör
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Der ifi Audio iONE ist ähnlich den bisher von mir getesteten ifi Audio Geräte verpackt. Ein in einem Mantel eingeschobener zweiteiliger Karton beinhaltet den iONE selbst und das Zubehör, welches aus Anschlusskabel, zwei Netzteilen – EU und GB -, vier Klebefüßen sowie einigen Dokumenten besteht. Der Karton und dessen mit Produktfotos und technischen Daten bedruckter Mantel sind in Weiß gehalten. Durch das steife und feste Material ist der Karton sehr stabil.



2. Design & Verarbeitung
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Das Design ist entspricht den klassischen Gehäusen mit planen Flächen während die Pro- und die x-Serie bereits Gehäuse mit wellartigen Oberflächen besitzen.
Der iONE ist sehr gut verarbeitet. Die Übergänge der unterschiedlichen Gehäuseteile sind rein otpischer Natur, so sind Vorder- und Rückenteile aus weißem Kunststoff und der Körper aus Aluminium gearbeitet. Die Schalter sind durch Kippschalter im Retro-Look realisiert, lediglich der Taster für das Bluetooth-Pairing ist ein flacher Knopf aus Kunststoff. Ganz im ifi-Stil wird der Transparente Bereich auf der Frontseite beleuchtet und dient zugleich als Anzeige für die unterschiedlichen Stati. schon einfach und doch effizient.
Auf der Rückseite finden sich die Aus- und Eingänge, unter anderem der analoge Ausgang in Cinch-Ausführung, um den Pro iCAN standesgemäß nutzen zu können.



3. Innere Werte & Technik
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Der iONE Nano hat neben dem Betrieb via USB und SPDIF auch die Fähigkeit, ein Bluetooth-Signal empfangen zu können. Er ist ein Digital-Analog-Converter auf der Höhe der Zeit. Mehr kann er nicht. Mit 10cm x 6,4cm x 2,5cm und somit nur 160ml Volumen ist er eines der kleinsten und mit knapp 120gr eines der lechtesten von ifi Audio angebotenen Hifi-Geräte. Die technischen Daten im Detail könne direkt hier auf der Herstellerseite nachgelesen werden.

Besonders hervorheben möchte ich jedoch den Punkt, wo ich persönlich einen deutlichen Vorteil gegenüber preiswerten Artikeln anderer Hersteller sehe. Laut ifi Audio verfügt der iONE Nano über einen Dynamikbereich von 109dB. Im Vergleich sieht es so aus, dass die preiswerten Geräte entweder gar keine Angaben machen oder um 90dB liegen. Der Unterschied von 20dB entspricht einem möglichen 4-fachen Dynamikumfang. Was das konkret bedeutet, dazu komme ich im Kapitel Klang.



4. Handhabung
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Eine sehr gute Eigenschaft aller bisher von mir getesteter ifi Audio Produkte ist die leichte und nahezu selbsterklärende Handhabung.
Beim iONE Nano ist das nicht anders und so sind nur drei Bedienelemente vorhanden, von der ein 3-Wege-Kippschalter den Input, also die Wahl der Quelle festlegt, ein weiterer Kippschalter den DAC-Filter wählen lässt und ein Taster, der das Bluetooth-Pairing ermöglicht.
Die Anschlüsse auf der Rückseite sind ebenfalls selbsterklärend, so gibt es die USB-Buchse, die analogen Ausgänge links und rechts mittel Cinch-Buchsen und eine weitere für SPDIF-Signale.



5. Klang
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Bei DACs allgemein tue ich mich schwer, einen bestimmten Klang auszumachen, denn idealer Weise sollte die Aufbereitung digital zu analog stets gleich sein. Was aber natürlich zu Unterschieden führt, sind die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie die analogen Signale aufgrund der digitalen Informationen geneeriert werden. So gibt es unterschiedliche Filter, welche in oft größerer Anzahl bei DAPs angeboten werden. Ifi Audio bietet hier genau zwei Möglichkeiten, die insbesondere im Hochton subtile Änderungen für mich mitbringen. „Measure“ beschreibt eine technisch genaue Abbildung über den hörbaren Frequenzbereich und „Listen“ lässt Impulse etwas „weicher“ werden. Der iONE Nano gibt das Signal dann etwas weniger technisch weiter, einige benennen das dann als „er spielt etwas musikalischer“.

Etwas anderes ist mir aber aufgefallen, was für mich deutlich offensichtlicher wahrnehmbar ist und den iONE Nano dann doch von einigen anderen DACs abhebt. Es handelt sich um den unter „Technik“ angesprochenen Dynamikumfang.
In zwei Vergleichen konnte ich in der Kombination Pro iCAN & MrSpeakers Ether2 jeweils mit dem iONE Nano deutliche Unterschiede im Dynamikumfang heraushören im direkten Vergleich zu der direkten Anbindung an mein Notebook und bei Nutzung des Chromecast Audio Adapters für die kabellose Zuspielung. Bei letzterem Einsatz könnte man meinen, dass das Bluetooth auch mit aptX vom iONE Nano gegen das Wifi-HiRes-Streaming des Chromecast-Audio grundsätzlich keine Chance haben kann. Hinsichtlich Transparenz und Auflösung vermag ich tatsächlich keine Unterschiede zu hören, allenfalls mit dem Wissen, dass ich von einem FLAC als Quelle streame, lässt mich hier und da beim Chromecast-Audio ein wenig mehr Brillanz vermuten – möglicherweise ist das aber ein rein psychologischer Effekt. Doch wenn es um die Abbildung der Dynamik geht, ist der ifi DAC tatsächlich kaum zu schlagen. Da höre ich sofort den höheren Dynamikumfang des iONE Nano im Vergleich zum Chromecast-Audio-Adapter. Leider habe ich für den keine technischen Daten gefunden, die den Dynamikumfang beschreiben.
Am besten erkläre ich kurz, was da zu hören ist. Ich habe bewusst Lieder ausgewählt, welche leise Passagen sowie sehr laute Passagen haben, Klassik eignet sich da schon recht gut. Im Prinzip ist es so, dass die Änderung vom leisesten zum lautesten Ton im Groben dem Dynamikbereich entspricht. Bei 10dB Unterschied nimmt man Lautstärke doppelt oder halb so laut wahr, je nach Abweichung nach oben oder unten. Weitere 10db entsprechen wieder einer Verdopplung oder Halbierung. Somit bildet ein Unterschied von 20dB den Faktor 4 ab. Das ist nun etwas technisch, doch wenn ich mir jetzt den Unterschied leisestem bis lautestem Ton als Treppe vorstelle, so hat bei gleicher Höhe jeder einzelnen Treppenstufe der iONE Nano eine deutlich längere Treppe, die beschritten werden kann.
Der ifi Audio iONE Nano fächert sozusagen das analoge Signal somit sehr weit auf und ein Beckenschlag, der einen heftigen Knall verdeutlichen soll, hebt sich auch sehr deutlich vom übrigen Orchester ab. Je geringer der Dynamikbereich, desto unspektakulärer mit anderen Worten komprimierter wirkt dann dieser Effekt.
Genau hier ist der iONE Nano vorbildlich und versorgt so die nachfolgenden Verstärker mit einem grandiosen Grundsignal, während der Chromecast-Audio am Pro iCAN statt eines fulminanten Knalls eines Großkalibers eher auf ein Luftgewehr schließen lässt. Hört man das nicht im Vergleich, fällt einem das aber auch nicht wirklich auf.

Wer jedoch einen ADI2-DAC, einen ifi Audio Pro iDSD oder xDSD sein Eigen nennt, der benötigt den iONE Nano nicht zusätzlich. 😉



6. Fazit
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Wer beispielsweise bereits einen Endgame-Kopfhörerverstärker wie den Pro iCAN besitzt und diesen um einen hervorragenden DAC erweitern möchte, der kann bedenkenlos zum iONE Nano greifen. Auch wenn die heimische Hifi-Anlage bestmöglichst ein digitales Upgrade erfahren soll, dann stellt der ifi Audio iONE Nano sicherlich auch eine der besten Möglichkeiten ohne viel Schnickschnack dar.
Auch wenn er preislich eher im oberen Segment für reine DACs rangiert, kann ich ihn hinsichtlich meiner oben beschriebenen Erfahrung im Bereich Klang und Dynamik unbedingt empfehlen.


Bewertung

  • 90%
    Design & Haptik - 90%
  • 94%
    Verarbeitung - 94%
  • 96%
    Handhabung - 96%
  • 96%
    Technisches - 96%
  • 90%
    Konnektivität - 90%
  • 80%
    Preis / Leistung - 80%
91%

7. Video & Galerie
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Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar