iBasso DX150 im Test – Flaggschiff Lite fast ohne Abstriche

Wer nicht mit seinem Smartphone Musik nicht einfach nur konsumieren sondern genießen möchte, der kommt um ein highfideles Wiedergabegerät nicht herum. Im mobilen Bereich trifft man so unweigerlich auch auf die Digitalen Audio Plyer, kurz DAP, vom Hersteller iBasso. Dieser bietet Lösungen für Einsteiger bis hin zu Profis.


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Vielen Dank an iBasso.de für das Leihgerät!


Vorwort

Wer seine Musiksammlung in nahezu beliebigen Formaten einfach nur von der Speicherkarte hören möchte, der kann zum Beispiel auf den in 2015 eingeführten iBasso DX80, zum Bericht hier entlang, oder den aktuelleren DX120 zugreifen, über den ich hier berichtet habe. Beide sind in der Ausstattung eher Puristen und legen den Fokus auf die Musikreproduktion. Profis greifen sicherlich eher zum DX200, der von Allem etwas mehr bietet, angefangen bei der Haptik bis hin zur Wifi- bzw. Bluetooth-Funktion. Der Artikel zum DX200 ist hier zu finden. Auch für die Anforderungen ambitionierter und zugleich preisbewusster Nutzer hat iBasso ebenfalls eine Lösung und bietet mit dem DX150 einen DAP an, der sich im Formfaktor stark an den DX200 anlehnt. Mit ihm beschäftige ich mich in diesem Artikel.

Inhalt

  1. Verpackung & Zubehör
  2. Design & Verarbeitung
  3. Einordnung des DX150 in die iBasso-Welt
  4. Technische Daten
  5. Funktionsweise
  6. Klangreproduktion
  7. Fazit & Bewertung
  8. Galerie



1. Verpackung & Zubehör

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Geliefert wird der DX150 in einer ansprechenden Box, welche nicht ganz so aufwendig gestaltet ist, wie die Präsentationsverpackung des DX200. Im Zubehör wird zum Gerät selbst eine Hülle aus grauem Leder geliefert, welches die optische Erscheinung des DX150 noch unterstreicht. Neben der obligatorischen Bedienungsanleitung sind ein USB-C Ladekabel und ein Last-Kabel für den Kopfhöreranschluss enthalten, um die Endstufe des neuen Gerätes lautlos einspielen lassen zu können. Ebenso ist ein SPDIF-Kabel enthalten, um das digital ausgegebene Signal anderen Wiedergabegeräten zuspielen zu können. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine zusätzliche Displayschutzfolie.



2.
Design & Verarbeitung

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Ähnlich dem DX200 wurde das Design für meinen Geschmack beim DX150 sogar noch verbessert. Durch seine Farbgebung grau und silber wirkt der DX150 etwas kühler und im Zusammenspiel mit dem grauen Case mit einer Oberfläche, ähnlich der von Wildleder, sogar sehr edel. Die „Bedienkonsole“ ist etwas schlanker geworden und das Lautstärkerad ist nun etwas griffiger und liegt frei; der Bügel wie beim DX200 ist nicht vorhanden.


3. Einordnung des DX150 in die iBasso

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VoDer DX150 liegt bei einem Verkaufspreis von 599€, während der DX120 bei 349€ und der DX200 bei 999€ liegt. Wie bereits angedeutet bringt der DX150 deutlich mehr Features mit als der DX120 und orientiert optisch und auch hinsichtlich der Bedienung sehr eng an dem DX200. Der Preisunterschied zeigt sich später noch im Detail, wobei ein sehr wichtiges Merkmal ist, dass nur der DX200 über zwei parallel nutzbare Betriebssysteme verfügt. Eines auf Android-Basis, welches alle Features und die volle Konnektivität bereitstellt und ein weiteres, das Mango-OS, welches den DX200 zum puren Klangspezialisten werden lässt. Beim DX150 beschränkt iBasso den Betrieb auf Android als Betriebssystem, welches seit dem letzten großen Firmware-Update auf Android Oreo 8.1 gebracht wurde.


4. Technische Daten

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Die kompletten technischen Daten sind auf der iBasso.de Seite zum DX150 zu finden, hier möchte ich mich auf die wichtigsten Eckdaten beschränken.
Der DX150 wiegt 245gr und ist mit den Kantenlängen 69mm, 128,5mm und 19,5mm bei einem Volumen von ca. 175mL somit quasi im Formfaktor identisch mit dem DX150. Seine Ausgangsleistung beträgt im Stereo-Betrieb >185mW an 32Ohm und bei symmetrischer Zuspielung >425mW. Damit lassen sich zumindest symmetrisch betrieben auch anspruchsvolle Kopfhörer wie ein AKG K240 und sogar ein MrSpeakers Ether2 gut antreiben, wobei nicht ganz das Gefühl von Discolautstärke entsteht. Mit anderen Kopfhörern, beispielsweise einem Audio-Technika MSR7b oder auch einem iBasso SR1, sind hingegen auch ohrenbetäubende Pegel erreichbar. Die Spielzeit des DX150 liegt je nach Nutzung bei bis zu 10,5 Stunden und das Nachladen des 4.400mAh Akkus benötigt an einem Standard USB-Ladegerät etwa 5 Stunden, per Quickcharge etwa 2 Stunden.





5. Funktionsweise

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Der von mir getestete DX150 wird mit Oreo 8.1 betrieben und geht dabei recht flott zu Werke. Lediglich bei der Ausführung mehrerer Apps oder wenn die SD-Karte neu eingelesen wird, wird die Benutzerführung etwas träge. Die Bedienung erlernt sich intuitiv und wer den DX200 kennt, wird sich sofort beim DX150 zurechtfinden. Ist der Mango-Player gestartet, der als App unter Android läuft, gelangt man durch Wischen von den Seiten in die Mitte zu den unterschiedlichen Menüs und zu den Schnelleinstellungen. Filter, Gain und USB-Modus, um nur einige Funktionen zu nennen, sind somit schnell zu erreichen. Was das User-Interface angeht, bietet iBasso auch hier ein aufgeräumtes, modernes und schnelles Erlebnis an. Wo bei vielen Herstellern manchmal Frust aufkommt, lässt sich der DX150 wunderbar flüssig und vor allem ohne viel nachdenken zu müssen bedienen. Die Möglichkeit über Wifi auch z.B. Spotify zu nutzen, welches manuell installiert werden muss, ist gegeben. Auch die Zuspielung über Bluetooth vom Smartphone aus wurde bereits vor einiger Zeit durch ein Firmwareupdate realisiert, so dass von beliebigen Diensten vom Smartphone aus gestreamt werden kann. Möchte ich auf diese Art und Weise Youtube-Videos schauen, ist jedoch keine Lippensynchronität vorhanden, was ich dem DX150 aber nicht anlaste, denn diese Receiver-Funktion ist im Rahmen der Produktpflege zusätzlich eingeführt worden. Wie auch beim DX200 lässt sich das Verstärkermodul austauschen und der DX150 auf individuelle Bedürfnisse anpassen. Der DX150 kann seinerseits auch selbst aktiv ins Netzwerk streamen, konkret kann er Google Cast Geräte direkt ansprechen, wozu unter anderem meine RIVA Lautsprecher zählen wie auch die bei mir installierten Google Audio Adapter.
Im folgend eingebetteten Video stelle ich den DX150 im Detail vor. Dort gehe ich auf nahezu alle Funktionen ein, stelle das User-Interface vor und gebe einen Einblick in die Leistungsfähigkeit des DX150.


6. Klangreproduktion

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Der DX150 ist mit einem AKM AK4490EQ Dual-DAC Wandler ausgestattet. Ohne Einfluss per Equalizer auf den Klang zu nehmen, spielt der DX150 entspannt und eher warm, im besten Sinne sehr neutral und flach. Im Vergleich mit den aktuell mir zur Verfügung stehenden Vergleichsgeräten, spielt er mit etwas weniger Transparenz und nicht ganz so „offen“ wie ein Fiio X7.2 oder ein Hiby R6. Im direkten Vergleich lässt sich aber Dank der einstellbaren Filter und des Equalizers der DX150 durchaus in deren Richtung bringen. Somit ist der DX150 in seiner Grundabstimmung einfach weniger analytisch denn warm und musikalisch abgestimmt. Auch schwer anzutreibende Kopfhörer lassen sich am DX150 mit gleichbleibender Qualität auch bei hoher Endstufenleistung betreiben. Wer den EQ nutzt, darf sich aber nicht wundern, dass insgesamt die Lautstärke gesenkt wird.


7. Fazit & Bewertung

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Wem das Design von iBasso zusagt, nicht unbedingt ein Flaggschiff benötigt und einen DAP höchster Qualität zu einem fairen Preis sucht, wird beim DX150 mit seinen manigfachen Features und dem wechselbaren Verstärkermodul genau richtig sein. Mit dem DX150 bietet iBasso ein hervorragendes Falggschiff Lite an!

Bewertung

  • 94%
    Klang - 94%
  • 96%
    Leistung - 96%
  • 96%
    Technik & Features - 96%
  • 98%
    Kopfhörer Neutralität - 98%
  • 98%
    Design - 98%
  • 98%
    Verarbeitung - 98%
  • 85%
    Preis / Leistung - 85%
95%



8. Galerie

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Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar