iBasso angetestet – DX120, DX150 & iT04 im Ersteindruck

Wie es der Zufall will, habe ich brandaktuell gleich drei iBasso Geräte zum Testen bei mir. Das sind zum einen die jüngst neu veröffentlichten InEar Kopfhörer iT04 und zum anderen gleich zwei Digital Audio Player, nämlich der DX120 und der DX150.


Zu den Geräten möchte ich bereits einen ersten Einblick geben, Details werden demnächst in separaten Berichten folgen.

DX120 – DAP

Mit 349€ ist der DX120 der preiswerteste und auch vom Formfaktor der kleinste, aktuelle DAP des Herstellers iBasso. Er muss auf einige Features der größeren Geschwister verzichten.
Ob das aber von Nachteil ist? Das denke ich nicht.
Der DX120 ist gewissermaßen ein Purist. Er kann „nichts weiter“, als von Micro SD Karten Musik abspielen oder kabelgebunden als DAC-Kopfhörerverstärker bzw. externe Soundkarte dienen. Wie schon beim älteren DX80 stehen ihm jedoch zwei Slots für Micro SD Karten zur Verfügung. Damit ist heute schon für 800GB Musik in der Hosentasche gesorgt.


Bedient wird der DX120 mittels Touch-Screen und Tasten.
Als System läuft ein einfach gestaltetes, pures und schnelles Mango OS. Der DAP erklärt sich in wenigen Minuten auch für Nicht-iBasso-Kenner von selbst. Die Spieldauer liegt bei sehr guten 16 Stunden und das Aufladen dauert ohne Quickcharge gut 4 Stunden am Standardnetzteil, sonst ist er nach einer Stunde bereist zu 75% aufgeladen. Die Maximalleistung des DX120 ist ordentlich, meine AEON Flow Kopfhörer treibt er mühelos auch im unbalanced Betrieb an, wobei er auch über einen 2,5mm Klinke symmetrische Ausgang verfügt.
Zum Klang kann ich jetzt schon vorab sagen, dass iBasso hier nicht enttäuscht. Der DX120 spielt für mich in der Grundabstimmung jedoch einen Hauch analytischer als der DX150. Beide habe ich direkt zusammen mit dem iT04 verglichen. Mit anderen Kopfhörern fallen mir diese Nuancen jedoch nicht unbedingt auf. Der iT04 offenbart jedes Detail. Zu den iT04 komme ich aber noch.
Der iBasso DX120 richtet sich ganz klar an Nutzer, die ganz Old School via Kabel und ohne Streaming Musik hören wollen und dafür viel Kapazität und eine lange Laufzeit benötigen, um quasi überall die gespeicherte HighRes Musik in bester Qualität hören zu können.

DX150 – DAP

Der DX150 bietet im Bereich Konnektivität deutlich mehr und bringt Android als Betriebssystem mit. Er ist vom Design sehr ähnlich am DX200 angelehnt und enthält meiner Meinung nach sogar einige kleine Verbesserungen. Lediglich im Bereich der Hardware bringt der DX150 nicht die Performance des DX200 mit und muss auch ab Werk auf das parallel installierte Mango OS verzichten, irgendwo muss sich der Preisunterschied von gut 400€ auch widerspiegeln. Mit 599€ ist der DX150 preislich somit aber äußerst attraktiv, denn Musik spielt er nicht langsamer ab als der DX200. 😉


Auch der DX150 verfügt über nur einen Micro SD Kartenslot. Dafür hat er das größere Display im Vergleich zum DX120 und bietet mehr Features, bis hin zur Möglichkeit als Bluetooth-Verstärker für das Smartphone benutzt zu werden. Die Nutzung als kabelgebundener DAC ist obligatorisch.
Akkulaufzeit und Ladezeiten liegen auf dem Niveau des DX200 und so ist er nach etwa 10 Stunden Spielzeit und knapp 3 Stunden nachgeladen.
Klanglich liegt er auf dem von iBasso bekanntem hohen Niveau und spielt etwas wärmer in der Grundabstimmung im Vergleich zum DX120, was mittels Filter und Equalizer jedoch individuell angepasst werden kann. Die erreichbare Lautstärke ist beachtlich und ebenfalls auf dem Niveau des DX200, zudem er mit den gleichen Modulen bestückt werden kann. Wer auf etwas Geschwindigkeit beim Einlesen der Karte und das Mango OS ab Werk verzichten kann, für den ist der DX150 sicherlich überaus interessant.

iT04 – InEar Kopfhörer

Der iT04 ist für mich im Bereich der InEar Kopfhörer eine sehr erfreuliche Überraschung. War der iT03 mit der ergonomischen Form für mich nicht bequem genug, um lange getragen zu werden, so passt mir der iT04 wie eingegossen.


Klanglich darf ich sagen, bin ich begeistert, da der InEar genau meinen Geschmack trifft was die Signatur angeht. Ich bin an dieser Stelle nicht so festgefahren und lasse mich auch immer wieder auf Produkte neu ein. Beim iT04 ertappe ich mich allerdings, dass ich gewissermaßen das Haar in der Suppe suche, denn bei dem passt zumindest für mich im Prinzip alles. Selbst bei der Investition von 599€ kann ich nicht einmal viel meckern, verglichen mit anderen 999€ Boliden, die mir nicht so gut gefallen haben. Wen ein Fidue Sirius A91 klanglich bisher in Richtung Optimum ging, setzt der iT04 noch einmal einen drauf. Wie sich das im Detail verhält, dazu demnächst mehr.
Wer jetzt schon Interesse am iT04 hat und einen InEar mit angeregt authentischer Abstimmung, hervorragender Dynamik und erstaunliche Auflösung und Konturenschärfe sucht, dem darf ich kurzum sagen: Kaufen! 

Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar