AEON Flow Open im Test – MrSpeakers „K.I.S.S. for the ears“

Die neue Produktlinie AEON Flow aus dem Hause MrSpeakers vereinigt jahrelange Erfahrung mit planar-magnetischen Treibern und deren optimale Abstimmung mit neuem Design und perfekter Verarbeitung. Was bei vielen Herstellern zu immer höheren Preisen führt, bietet MrSpeakers hier in Deutschland für 899€ als äußerst attraktiven Einstieg in die audiophile Welt der Kopfhörer an!

 

Geht diese Rechnung auf?

 

 

Inhalt

  1. Vorwort
  2. Verpackung & Zubehör
  3. Haptik & Tragekomfort
  4. Technik
  5. Klang & Messungen
  6. Kurzvergleich & Hörproben
  7. Fazit & Bewertung
  8. Galerie

 

1. Vorwort

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Ich habe im Vorfeld bereits einige Berichte über die AEON Flow Kopfhörer gelesen und bin auf der CanJam 2017 leider nicht zu dem Vergnügen gekommen, sie zu hören. Zu groß war der Andrang am Stand von Carsten Hicking und ich war zudem zu sehr im Community-Bereich gebunden.

 

Dankenswerter Weise hat mir Carsten über Higoto nun den AEON Flow Open für einige Wochen zum Testen überlassen.

 

In diesem Artikel wird es mir schwer fallen, Objektivität zu wahren, das nehme ich gleich vorweg. Denn selbst nach den ersten zwei Wochen ist das New-Toy-Syndrom nicht verschwunden. Das bedeutet, dass ich mir den AEON Flow Open nicht anfänglich „schön“ gehört habe, nur weil er neu ist, sondern an jedem Tag bin ich aufs Neue beeindruckt. Selbst dann, wenn er gegen andere Kopfhörer aus meinem Bestand antreten muss.

 

Und genau das ist der Grund, warum ich mich mit dem Bericht etwas schwer getan habe. Denn Tag für Tag hat er sich einen immer neuen Rang bei mir erkämpft. Wobei er gar nicht kämpfen musste, sondern eher in vielen Details überzeugt hat. Das ist schon bemerkenswert, wie mir quasi immer wieder neue Kleinigkeiten aufgefallen sind, die mich mit dem AEON Flow Open meine Musik einfach noch „authentischer“ haben erleben lassen. Dazu aber später mehr. Schließlich musste ich mich fragen, wie dieser Beitrag aussehen soll. Sicherlich, aus dem Betrachtungswinkel der Begeisterung ist einfach alles wichtig, auf der anderen Seite möchte ich aber auch keinen epischen Text schreiben. Also habe ich versucht, auf der objektiven Seite mich kurz zu fassen und meine subjektiven Eindrücke möglichst genau zu beschrieben, damit diese nachvollziehbar werden.

 

Am Ende ist dieser Artikel nur halbepisch geworden! 😉

 

2. Verpackung & Zubehör

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MrSpeakers liefert den AEON Flow Open in einer einfachen dunkel gehaltenen Pappschachtel. Zum Lieferumfang gehört ein durchdachtes Hardcase, welches den Kopfhörer beinhaltet sowie das 3,5mm Anschlusskabel mit den 4 poligen Evalucon-Steckern. Ein Adapter auf 6,3mm ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Komplettiert wird das Gesamtpaket durch ein Zertifikat, eine Art Bedienungsanleitung und drei Paar Dämpfungseinleger, zu denen ich später noch im Detail komme.

 

3. Haptik & Tragekomfort

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Beim Herausnehmen des Case fällt mir sofort auf, dass es deutlich robuster ist, als alle Cases, die ich bis jetzt vom Zubehör-Markt kenne. In einigen Bewertungen wird es als nicht hübsch oder zu steif angesehen, diese Meinung teile ich nicht. Im Gegenteil, endlich ein robustes und trotzdem platzsparendes Case. Ob im Rucksack transportiert oder im Koffer, damit sollte dem AEON nichts zustossen. Verarbeitet ist es einwandfrei und Dank der eingearbeiteten Tasche, ist auch das Kabel so gut verstaut, dass es nicht lose im Case liegt und die Stecker beim Transport keine Berührung zum Kopfhörer haben. Das verhindert auch kleinere Macken.

 

Das Kabel ist auf den ersten Blick auch besser als viele anderen Standard-Beipack-Kabel. Der Drang nach einem Custom-Cable kommt erst einmal nicht auf. Im Laufe des Tests ändert sich das auch nicht, denn es zeigt sich, dass das mit Stoff ummantelte Kabel ausreichend flexibel ist und zu keiner Zeit nervt. Auch die Länge mit knapp 1,8m ist hervorragend.

 

Nun zum Kopfhörer selbst. Mein erster Eindruck beim Herausnehmen war sofort „Holla, ist der sexy!“ Leicht, technisch minimalistisch und zugleich handfest ausgeführt, so stellt sich mir der AEON Flow Open im ersten Moment dar. Das Kopfband besteht aus dickem Rindsleder, somit ist der Kopfhörer leider nicht für Veganer geeignet. Naja, man kann nicht alles haben. 😉

 

Das schlanke Design wir durch den zweiteiligen Federstahlbügel im wahrsten Sinn des Wortes abgerundet. Die Kopfbandführung kommt im Prinzip ohne besondere mechanische Aufwände aus. Geschickt werden die unterschiedlich auftretenden Kräfte genutzt und so hält der Kopfhörer ganz ohne zu Drücken auf dem Kopf ohne sich zu verstellen und zu verrutschen, und das ganz ohne einrastende Weiteneinstellung und mit nur einem einfachen Drehlager für die Treibergehäuse. Der AEON Flow ist trotz beinahe statischem Aufbau in sich ausreichend in alle Richtungen flexibel und dennoch wirkt er trotz aller Filigranität robust.

 

Der hervorragende Tragekomfort wird durch das für einen Magnetostatischen Kopfhörer geringes Gewicht von nur 321gr, die ausgefeilte Kopfbandkonstruktion und nicht zuletzt durch die weichen und Dank ihrer Form perfekt anliegenden Ohrpolster erreicht. Diese sind eingeklebt, was ich allerdings nicht als Nachteil sehe, denn im Rahmen der konstruktiven Simplizität des AEON Flow wäre alles andere Stilbruch.

 

Der AEON Flow wird nach Aussage von Dan Clark in San Diego direkt hergestellt, um genau die Qualität zu erreichen, die mich hier vollends überzeugt. Und tatsächlich ist die Verarbeitung des Kopfhörers in jedem Detail auf höchstem Niveau. Punkt.

 

Ich vermisse hinischtlich Design auch keine ansderen Materialien oder optische Anreize, wie sie durch Aluminium oder Edelstahl gern erzielt werden. Mit den dunkelblauen Schalen und der sonst in Schwarz gehaltenen Konstruktion sieht der AEON sehr edel und zurückhaltend zugleich aus. Das Design polarisiert sicherlich, trotzdem wirkt der AEON auf mich äußerst ansprechend und nach Understatement pur.

 

Genau so stelle ich mir ein Produkt für die Luft- und Raumfahrttechnik vor, das höchsten Qualitätsansprüchen genügend muss, leicht, schlank, technisch hervorragend, robust und langlebig. Letzteres wird sich hoffentlich zeigen. 😉

 

4. Technik

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Für alle, die noch keine Erfahrung mit magnetostatischen Kopfhörern gesammelt haben, eine kurze Erklärung vorab. Stark vereinfacht ist es so, dass die bei einem herkömmlichen dynamischen Treiber als Tauchspule ausgeführte Spule bei einem planar-magnetischen Treiber sozusagen plan auf einer Fläche aufgebracht ist. Vorteil hierbei ist, dass der Treiber selbst sehr flach ist und zudem im Prinzip die gesamte Fläche zugleich bewegt wird, um Schall zu erzeugen. Ein dynamischer Treiber wird mit der Fläche vom Zentrum aus angetrieben und die Membran hat in sich eine Massenträgheit, die durch Kräfte aus der Mitte heraus überwunden werden muss. Auch die Masse der Membran des Magnetosten muss bewegt werden, nur passiert das homogen über die gesamte Fläche verteilt gleichzeitig.Vorteile eines Magnetostaten sind unter anderem auch noch, dass die Impedanz über den gesamten Frequenzgang hinweg stets gleich ist, während diese bei einem dynamischen Treiber variiert. Unmittelbar hörbar ist das nicht, da die Treiber auch entsprechend konzipiert sind, um diese Nachteile auszugleichen und um das möglichst beste Klangergebnis zu liefern. Allerdings ist es schon möglich Charakteristika von dynamischen und magnetostatischen Treibern herauszuhören und diese auch zu unterscheiden. Während Magnetostaten oft als eher analytisch und zum Teil sogar metallisch klingend und mit eher trockenem Bass eingestuft werden, wird bei Dynamikern oft von weichen oder feinzeichnenden Höhen und federnden Bässen gesprochen. Auch wird Magnetostaten oft nachgesagt, dass sie klanglich flinker und dynamischer zu Werke gehen. Das ist aber heutzutage im High-End Bereich kaum mehr haltbar, zu groß sind die Fortschritte in der Entwicklung der Treiber auf beiden Seiten.

 

Die technischen Daten des planar-magnetischen AEON Flow Open sind sind relativ zügig aufgezählt. Mit einer Impedanz von 13 Ohm verfügt er über einen Schalldruckpegel von 95dB/mW, was ihn zum Beispiel auch an einem Smartphone nutzbar macht. Die Endlautstärke an einem iPhone 6s erreicht jedoch keine Disco-Lautstärke. Doch schon einfache DAPs wie ein Shanling M2s/M3s oder ein Fiio X1/X3 treiben den AEON Flow Open mit einer auf Dauer ohrenbetäubenden Lautstärke an. Allerdings skaliert in Verbindung mit einem „ordentlichen“ Kopfhörerverstärker der AEON noch besser und macht einfach noch mehr Spaß. Mit meinem Questyle CMA400i ist der AEON Flow Open schlichtweg ein beeindruckendes Gespann.

 

 

 

In Sachen Konnektivität spendiert MrSpeakers dem 321gr leichten AEON ein etwa 1,8m langes Kabel mit Gewebeummantelung, welches mit einem 3,5mm Stereo-Klinke Stecker versehen ist. Ein anschraubbarer Adpater auf 6,3mm Stereo-Klinge ist ebenfalls vorhanden. Die Stecker am Ende des Kabels für den Anschluß am Kopfhörer selbst sind zwar MrSpeakers typisch, doch kommen im Consumer-Bereich sonst eher selten zum Einsatz. Diese SN-Stecker sind direkt über MrSpeakers beziehbar und mit Versand nicht gerade preiswert. Dennoch sind Ersatzteile verfügbar, was ein dickes Plus ist. Das tolle an den Steckern ist, dass sie robust sind. Die Stecker sind kodiert und werden einfach in die Buchsen eingeklickt. Durch die Arretierung ist ein versehentliches Herausziehen ausgeschlossen.

 

 

5. Klang & Messungen

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Wie beschreibe ich am besten den Klang eines Kopfhörers, der meinem Geschmack schon verdammt nahe kommt, außer zu sagen: „Der AEON Flow Open ist wie für mich gemacht!“ ?

 

Am besten ist es, ich beschreibe einfach meine klangliche Vorliebe. Diese richtet sich nämlcih nach der TP-Signatur, der „Tilde-Punkt-Signatur“.

Damit das an dieser Stelle nicht ausartet, verweise ich auf meine Seite, in der ich detailliert erkläre, was es mit der TPS auf sich hat.

Bitte hierhin folgen…

 

Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt, dass nur Hörer mit der TPS bei mir klanglich „einrasten“. Der AEON Flow Open entspricht nahezu meinem Ideal, denn schon in den ersten Sekunden Musikwiedergabe hatte es sofort „klick“ gemacht.

 

Der AEON Open Flow ist im Bassbereich für mich nahzu perfekt abgestimmt. Bisher habe ich immer einen Bass bevorzugt, der vom Tiefbass stetig ein klein wenig abfällt. Der AEON verhält sich etwas anders, was den Bass lebendiger klingen lässt. Nachhdem ich mich durch einige Titel meiner Spotify-Playlist gehört hatte, die insbesondere diesen Bassbereich strapazieren, muss ich sagen, dass der AEON Flow hier fast perfekt ist. An meinem RHA DACAMP L1 bringt +1dB Bassshelf noch eine Verbesserung, +2dB sind hingegen schon zu viel.

Der Bereich Stimmen und Instrumente ist für mein Empfinden hervorragend, nicht zu vordergründig und doch alleinstehend. Im Hochton und Superhochton bringt der DACAMP L1 mit einem Highshelf von -1dB ein nahezu perfektes Ergebnis.

 

Was hat es mit den Dämpfungsscheiben auf sich?

Mit diesen Einlegern nimmt man Einfluß auf die Abstimmung des Kopfhörers im Bereich Mitten- und Hochton. Ganz ohne Dämpfung ist mir der Superhochton mitunter etwas zu spitz. Mit den beigefügten Einlegern lässt sich das abändern, hier zunächst die Messungen, wie sich diese auswirken.

Mit den weißen Einlegern wird bereits der Bereich ab 300 Hz gedämpft, was mir nicht so gefällt, denn der Mittenbereich ist für meinen Geschmack bereits optimal. Der schwarze Schaumstoffeinleger dämpft am wenigsten, setzt für mich aber ab 5 kHz auch schon zu weit unten an. Da ich bereits mit genug Material experimentiert habe, konnte ich auf einen dünnen Akustikstoff zurückgreifen, der gern auch in Lautsprechern zur Dämpfung des Superhochtons eingesetzt wird. Mit dem daraus resultierenden Ergebnis bin ich sehr zufrieden und für mich ist damit die Brillanz ebenfalls optimal.

 

Hier die Messung im Vergleich zum nicht bedämpften AEON und mit Dämpfung Weiß2. Es ist schön zu sehen, dass der Akustikstoff in Rot nur Auswirkungen auf den Superhochtonbereich ab 1o kHz hat und die zum Teil überspitzte Brillanz zurücknimmt, ähnlich dem Weiß2 Einleger in Blau dargestellt. Alles andere bleibt unberührt und der AEON Flow Open wird somit für mich optimal.

 

So nahe wie der AEON Flow Open ist bisher noch kein Kopfhörer an meinem Ideal heran gekommen! Er ist für mich derzeit der ideale TPS-Kopfhörer!

 

6. Kurzvergleich & Hörproben

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Im Kurzvergleich zum AEON Flow Open habe ich mir meine zwei Sennheiser Kopfhörer, den HD660S und den HD700 hergenommen, zu denen ich in den Hörproben versuche die auffälligsten Unterschiede knapp darzustellen. Als Abhörlautstärke habe ich mich für eine etwas höhere „Zimmerlautstärke“ entschieden. Wer meine Beiträge verfolgt, der weiß, dass ich Jazz, elektronische Musik, Funk, dann Pop und Mainstream, Classic Rock und abschließend ausgesuchten Heavy Metall als Musik bevorzuge. Aus diesen Genres rekrutieren sich dann auch für gewöhnlich meine Hörproben.

 

Anfangen möchte ich völlig unkonventionell mit einem Spotify-Vorschlag aus „Deinem Mix der Woche“, der es auch in meine Playlist geschafft hat.

„Real Life“ von Ray Obiedo

In diesem Stück achte ich gezielt auf die Perkussion Instrumente und wie sie räumlich abgebildet werden. Gleich zu Anfang spannen diese mit dem AEON Flow Open sofort einen großartigen Raum auf. Das klingt wie live bei einem Bühnenauftritt dabei. Die Klanghölzer sowie das Reco-reco klingen sehr authentisch. Im Vergleich dickt der HD660S mir hier schon etwas zu sehr an und er schafft es auch nicht, diesen Raum zu erzeugen. Beim HD700 hingegen klingen die Hölzer etwas zu hell, wenn auch noch nicht metallisch. Die Räumlichkeit ist hingegen auch mit dem HD700 sehr gut. Die tragende Gitarre sowie das Schlagzeug machen mit dem AEON richtig Spaß. Sie treiben das Lied an, stehen aber nie zu weit im Vordergrund. Der HD700 lässt das Becken und die Hi-Hat des Schlagzeugs etwas zu betont und auch einen Hauch auch zu hell klingen. Trotz kleinerer Bühne gefällt mir der HD660S insgesamt ähnlich gut wie der AEON, wobei er im Grundton im direkten Vergleich ein klein wenig zu viel macht. Das Schlagzeug hingegen hört sich mustergültig an.

 

Auf den Geschmack gekommen geht es gleich weiter mit einem binauralen Stück, dass zeigen soll, wie gut dem AEON die Darstellung solcher Aufnahmen gelingt.

„Three days without you“ von Ottmar Liebert

Vorweg, alle drei Kopfhörer machen hier richtig Spaß. Der HD660S zeichnet alles mit einer gewissen Wärme. Die Ortung der Instrumente im Raum ist gut möglich und sie lassen sich auch gut voneinander separieren. Die Rassel am Anfang kreist um den Kopf in einem recht kleinen Kreis. Beim HD700 gibt es mehr Breite, es fehlt jedoch im Verhältnis etwas die Tiefenstaffelung. Dennoch sind die Gitarren ohne Probleme im Raum klar zuzuordnen. HD700 typisch klingen sie allerdings leicht angestrengt, nicht die optimale Musik für ihn. Der AEON Flow als letzter macht alles noch einmal eine Nummer besser. Die Rassel kreist weit entfernt um den Kopf, auch die Instrumente sind voneinander weiter weg im Raum platziert als es mit dem HD660S der Fall ist. Die Gitarren klingen äußerst natürlich, weder zu viel Bass noch zu betonte Mitten und dir Brillanz auf den Punkt. Ganz großes binaurales Kopfkino!

 

Nun zu einem Klassiker aus dem Jahr 1984. In der Abmischung sehr ehrlich mit einer leicht hellen Tendenz in Richtung Keyboard und Schlagzeug. Das macht diesen Titel aber nicht zuletzt auch aus. Zuviel Grundton, zuviel Bass oder zu viele Höhen und mich nervt dieser Song tierisch. 😉

„Jump“ von Van Halen

Die charakteristischen Synthesizer-Sounds gleich zu Anfang zeigen, wo die Reise hingeht. Mit dem AEON auf jeden Fall in die richtige Richtung. Beim HD700 weiß ich schon von Anfang an, da erwartet mich ein (ein)schneidendes Erlebnis. Der HD660S klingt nicht verkehrt, lässt mich aber ein wenig die Agilität vermissen. Dynamik möchte ich das an dieser Stelle nicht nennen, doch die Separation von Synthesizer und Schlagzeug gelingt nicht so gut wie beim AEON Flow Open. Geradezu dafür gemacht, Van Halen authentisch und ehrlich zu präsentieren.

 

Und noch einmal akustische Musik. Bei diesem Cover trennt sich oft Spreu vom Weizen.

„Eleanor Rigby“ von Petra Magoni

Schon in den ersten Sekunden dröhnt der HD660S ein wenig mit dem grestrichenen Kontrabass, auch wenn er technisch nicht unsauber klingt. Der HD700 gefällt mir hier deutlich besser, der Bass ist etwas schlanker und der Gesang ist einen hauch heller, was mir persönlich besser gefällt. Aber auch hier ist der AEON Flow Open eine ganz andere Liga. Er spielt komplett sauber, genau mit der richtigen Abstimmung. Zusätzlich höre ich während des Singen auch die Schnalz- und Atemgeräusche, sind sie noch so leise und kurz. Die Auflösung des AEON ist schlichtweg grandios!

 

Wie sieht es aus mit einem magentostatischem Kopfhörer und federndem Bass?

„If you only knew“ von Finnebassen

Wer der Meinung ist, dass ein magentostatischer Treiber nicht geeignet ist, um federnden Bass zu reproduzieren, der sollte sich unbedingt den AEON anhören. Dieser fett abgemischte Disco-Track langt richtig hin, da fehlt mir nichts. Im Gegengewicht treten Gesang und Hochton sehr schön hervor und das Stück bekommt eine schöne Lebendigkeit. Im Vergleich zum HD660S hat der AEON auch mehr Punch, bei den zwei Sennheiser Kopfhörern habe ich das Gefühl, als wenn die ein wenig auf die Bremse treten. Der HD660S stellt die Stimme etwas mehr in den Vordergrund, für mich etwas zu viel. Der HD700 hat zwar etwas mehr Punch als der HD600 dafür aber weniger Tiefbass und ist insgesamt doch etwas zu hell abgestimmt. Der Gesang ist im direkten Vergleich heller als bei den anderen beiden. Dadurch wirkt das alles etwas weniger nach Disco.

 

Mit den Hörproben ende ich hier, denn das Ergebnis zieht sich tatsächlich komplett durch alle meiner Teststücke. Ungeachtet des Preises ist der AEON Flow Open beiden Kopfhörern für meinen Geschmack in allen Belangen überlegen. Das rechtfertigt in jedem Fall seinen Mehrpreis.

 

 

 

7. Fazit & Bewertung

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Um die anfänglich gestellte Frage zu beantworten, „Ja, die Rechnung geht auf jeden Fall auf!“

 

Mit dem AEON Flow Design ist MrSpeakers ein ganz großer Wurf gelungen. Perfekter Tragekomfort, eine hochwertige Verarbeitung und für den getesteten „Open“ ein grandioser und zudem individuell anpassbarer Klang zeichnen diesen Kopfhörer aus!

 

 

Ohne klanglich zaubern zu wollen, spielt er für mich einfach so authentisch, dass ich mich einer gewissen Magie von der ersten Minute an nicht entziehen kann.

Ich empfehle jeden, sich den AEON Flow Open anzuhören. Unabhängig vom Wandlerprinzip und den auch hier kurz dargelegten Vergleichen zu anderen Kopfhörern und unabhängig ob teurere Kopfhörer noch „besser“ sind oder preiswertere nicht doch auch „fast genauso gut“, ist der AEON Flow Open ein absoluter Ausnahmekopfhörer.

Ich bin begeistert!

 

Wie würde ich den AEON Flow kurz und knapp beschreiben?

AEON Flow Open „a KISS for the ears“ – „keep it simple smart“ auf absolutem Referenz-Niveau!

 

Bewertung

  • 96.8%
    Klang - 96.8%
  • 95.4%
    Sonstiges - 95.4%
96.1%

 

PS:

Mein Ziel ist es, in ein paar Wochen weitere Vergleiche zu anderen Kopfhörern zu veröffentlichen. Dazu muss ich aber erst einmal den AEON Flow Open dauerhaft zur Verfügung haben… ich arbeite dran bzw. spare daraufhin. 🙂

Mal laut nachgedacht… das könnten Vergleichskandidaten unterschiedlicher Preisgruppen sein:

Teufel Real, Hifiman HE-4XX, Monoprice M1060, Sennheiser HD660S, HD700 und ab Ende Mai Focal Elex.

 

Welcher Vergleich würde euch gefallen?

Schreibt es einfach in die Kommentare.

 

8. Galerie

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Klangfreund"M"

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar